Die mit jeweils 12 000 Euro dotierten Literaturstipendien des Landes Baden-Württemberg gehen an zwei in Tübingen geborene Autorinnen und einen Autor vom Bodensee. In diesem Jahr sind drei Debütromane prämiert, deren junge Protagonistinnen und Protagonisten es auf ihre eigene Art mit ihrem persönlichen Schicksal aufnehmen und dabei erwachsen werden. Eine gemeinsame Lesereise im Laufe des Jahres 2023 soll den Schriftstellerinnen und dem Schriftsteller zu einer größeren Öffentlichkeit in Baden-Württemberg verhelfen. Eine der Stipendiaten-Stationen ist bereits zum dritten Mal in Singen im Theater „Die Färbe“. Durch den Abend führt Jury-Mitglied Oswald Burger.
Claudia Schumacher wurde 1986 in Tübingen geboren und wuchs in Nürtingen auf. Nach einem Studium der Literaturwissenschaft, Amerikanistik und Kunstgeschichte in Berlin arbeitete sie in Zürich als Journalistin, Kolumnistin und Redakteurin unter anderem bei der „NZZ am Sonntag“. Seit 2018 lebt sie in Hamburg und schreibt unter anderem für "DIE ZEIT". Ihr Debutroman „Liebe ist gewaltig“ ist bei dtv erschienen.
Die Autorin erzählt darin von einer jungen Frau, die mit aller Macht versucht, die Deutungshoheit über ihr Leben zu erlangen. Die Jury überzeugte der Erzählton der „kraftvollen und zutiefst beeindruckenden Lektüre“ über die Folgen von häuslicher Gewalt in einer Vorzeigefamilie hinter der Fassade einer bürgerlichen Kleinstadtvilla in einem Stuttgarter Vorort.
Sophia Fritz wurde 1997 in Tübingen geboren. Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr lang in einem Waisenhaus in Bolivien und engagierte sich im sozialen Bereich, u. a. als Jugend-Guide für Gedenkstättenführungen und als Sterbebegleiterin im Hospiz. Sie studiert an der Filmhochschule in München Drehbuch. Ihr Debutroman „Steine schmeißen“ ist im Kanon Verlag erschienen.
Die 1997 in Tübingen geborene Autorin widmet sich einer trotz vieler Freundschaften einsamen Generation, die sich in der Social Media-Welt verliert. In lebendig geschriebenen Dialogen und mit viel Humor lasse Sophia Fritz in ihrem Roman die junge Generation am Silvesterabend in die Zukunft schauen - voller Unsicherheiten, aber auch mit einer Menge Kampfgeist, so die Jury bei der Begründung der Stipendienvergabe.
Stefan Hornbach wurde 1986 in Speyer geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Neuere Deutsche Literatur in München, Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Der Autor lebt in Konstanz und Berlin. Sein Debutroman „Den Hund überleben“ ist im Hanser-Verlag erschienen.
Der Konstanzer Autor schildert nach dem Urteil der Jury mit feinem Humor und viel Empathie, wie sich der Protagonist am eigenen Schopf aus dem Sumpf einer schweren Krebserkrankung zieht. Leise und unaufgeregt verlasse der Autor die Tabuzone und verliere dabei nicht den Respekt vor einem existenziellen Thema.
Das Theater-Restaurant ist ab 18 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
Um Reservierung wird gebeten: (07731) 64646
Weitere Informationen unter www.diefaerbe.de
Autor:WasWannWo aus Singen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.