Volkertshausen will viel bewegen in 2023

"Wenn nichts Unvorhergesehenes geschieht"

Volkertshausen.Marcus Röwer kann an Ostern "Bergfest" feiern, hat also die erste Hälfte seiner ersten Amtszeit in Volkertshausen als Bürgermeister geschafft. Am Sonntag war es, aus bekannten Gründen, erst sein zweiter Neujahrsempfang in der Alten Kirche, doch etwas vorsichtig blieb der Blick nach vorne - trotz langer To-Do-Liste für ihn, den Gemeinderat und das Rathausteam.

Nach der festlichen Einstimmung durch eine Abordnung des Musikvereins Volkertshausen, unter der Leitung von Simon Geigges, bekannte Marcus Röwer, dass man sich 2022 vor einem Jahr ganz anders vorgestellt habe, nämlich mit abflauenden Corona-Zahlen wieder zu normalen Abläufen zurückzufinden und Pläne umzusetzen. Doch dann habe der Kriegsausbruch so vieles verändert und so viele Kräfte gebunden, so dass doch wieder einiges liegen blieb. "Was die Unterbringung von Flüchtlingen betrifft, haben wir unser Soll noch nicht erfüllt, so dass ich auch an dieser Stelle nochmals dazu aufrufe, Wohnraum, auch für Wohngemeinschaften, der Gemeinde zur Verfügung zu stellen für geflüchtete Personen.

"Wenn nichts Unvorgesehenes geschieht", waren die Planungen der Gemeinde, eben aus der Erfahrung der letzten Jahre durch Marcus Röwer überschrieben worden. Das sei die Vollendung des Ausbaus der Kleinkindbetreuung neben der Grundschule, die Langensteiner Straße, die hier eine Komplettsanierung dringend notwendig habe. Im Januar wolle sich auch der Gemeinderat nach eingehender Vorberatung für ein Fachbüro entscheiden, mit dem eine Zukunftsplanung für den Ort entwickelt und auch für die kommenden Jahre umgesetzt werden soll. Zwei Unternehmen hatten sich dazu im Herbst im Gemeinderat mit ihren Ansätzen vorgestellt gehabt - die hier die "Zukunftswerkstatt" für die Gemeinde aufbauen möchten.

Wenn nichts Unvorhergesehenes geschieht" könne man dieses Jahr auch den 25. Geburtstag der Partnerschaft mit dem italienischen Städtchen Bolsena feiern. Geplant sei eine Reise Ende Juli nach Italien zum dortigen Fest "Santa Cristina", das dort mit Freiluftinszenierungen begangen wird. Wann im Hegau das Jubiläum gefeiert werden kann, muss noch genau festgelegt werden. Die große Zuversicht Röwers kam zum Schluss: So wie ich die Volkertshauser kennengelernt habe.

Als Festrednerin trat die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Lina Seitzl auf, die auf die große Solidarität und das Ehrenamt in diesen doch nicht leichten Zeiten abhob: Das füreinander Einstehen sei das, was die Stärke der Gesellschaft ausmache und es sei auch wichtiger denn je, dass wir als Gesellschaft zusammen stehen. Seit 14 Monaten sei sie nun im Amt als junge Bundestagsabgeordnete und die "Zeitenwende" durch den Krieg sei auch für sie ein Einschnitt gewesen nach einem Start mit vielen Plänen. Durch die vielen Sondersitzungen und Krisenstäbe habe die Politik  ihre Lehren aus der Corona-Krise gezogen und auch schnell Entscheidungen getroffen. Sie sieht neben dem Krieg in der Ukraine den Klimawandel, die Inflation und die Digitalisierung als die großen Herausforderungen der Zeit, die nur gemeinsam bewältigt werden können. Gemeinsam werde man aber auch die Lösungen finden.

Neu war die Sportlerehrung im Rahmen des Empfangs: Amelie Tücking wurde mit dem U18-Team des FT-Freiburg Süddeutsche Meisterin, Jana Setzer holte für den RMSV Aach bei den Deutschen Schülermeisterschaften gleich zwei Titel, im 6er-Einrad und im 4er-Einrad. Nico Zimmermann erkämpfte unter anderem mehrfach Gold bei der German Open im Karate Kumite wie auch Gold bei der internationalen Deutschen Meisterschaften in seinen Gewichts- und Altersklassen. Janina Setzer wurde nun auch in ihrem Heimatort Volkertshausen für ihren Junioren EM-Titel wie noch drei weitere Deutsche Meistertitel und drei Landestitel im 6er-Einrad, 6er-Kunstrad wie 4er-Kunstrad in der "Alten Kirche" gewürdigt.