Lichtprojekt im Advent
Manfred Steinwehr erschafft eine Lichtershow in Eigenregie
Volkertshausen. Fast 5.000 LED-Leuchten, 49 Leuchtelemente, rund 200 Meter Kabel: In der Kirchstraße in Volkertshausen entsteht dieser Tage eine Advents-Lichtshow, die ihresgleichen sucht. Und das geschaffen von einer Privatperson, die einfach Spaß daran hat und Freude machen möchte.
Manfred Steinwehr ist gelernter Maschinenbauer im Ruhestand und wohnt seit drei Jahren im ehemaligen Gasthaus Löwen in der Kirchstraße. Er ist der Vater des Projekts. "Ich habe 2022 im Herbst zufällig so eine Lichtershow auf Youtube gesehen", erklärt er. Und es hat ihm gefallen. "Ich habe mir gedacht, dass ich das auch versuchen will und habe es nachgebaut."
Ausprobiert hat er es erst einmal im Kleinen. "Das hat funktioniert." Dann ging es ans Angemachte: Er kaufte LED-Leuchten für 1.500 Euro, beschaffte Tannenbäume, bastelte Sterne. Und er arbeitete sich in die nötigen Computerprogramme ein, die die Leuchten steuern und passend zur Musik an und ausschalten. "Da muss man sich ein bisschen reinfummeln", erklärt der Rentner lachend.
Unzählige Stunden investierte Manfred Steinwehr so in sein neues Hobby. "Das hat das ganze Jahr gedauert." Da er zur Miete wohnt, musste natürlich auch der Vermieter mitspielen. Steinwehr erinnert sich: "Der hat gesagt: 'Mach, was du willst. Hauptsache, es spielt Highway to Hell.' Das hat er im Scherz gesagt, aber ich habe es trotzdem gemacht." Am Ende erleuchteten zur Weihnachtszeit 4.000 LED-Lampen das ehemalige Gasthaus und blinkten täglich für 30 Minuten im Takt der Musik.
Ein Jahr später ist Manfred Steinwehr wieder mitten in der Arbeit. Er will auf das letzte Jahr aufbauen und die Lichtershow auf das Obergeschoss erweitern - auf dann genau 4.863 Leuchten. "Es ist etwas Außergewöhnliches", verspricht er. Starten wird die Show pünktlich am 1. Advent und der Tüftler lädt alle ein, die sich daran erfreuen können. Für die Eröffnungsfeier wird dann auch kurzzeitig die Straße vor dem Haus gesperrt, damit die großen und kleinen Schaulustigen das Spektakel gefahrlos verfolgen können.
Bis zum 6. Januar werden dann täglich um 17 Uhr die Lichter angehen und - in gedimmter Stärke - bis 21.30 Uhr brennen. Um 18 Uhr gibt es dann die tägliche halbstündige Show mit Musik, die der Rentner übrigens ganz regelkonform bei der GEMA angemeldet hat. "Das war kein Problem."
Geld verdienen will Manfred Steinwehr mit der Aktion nicht. "Die Leute haben gesagt, dass sie Geld geben möchten, aber das will ich nicht", sagt er. Es ging ihm nur darum, etwas zu schaffen, das ihm gefallen hat und um die Herausforderung. "Ich wollte sehen, ob ich das auch hinbekomme." Spenden angenommen hat er nur beim Glühweinstand, den es letztes Jahr zur Eröffnung gegeben hat. "Der Erlös ging dann an einen guten Zweck."
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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