Watterdingen/Singen
Zweiter Anlauf für den Windpark "Brand"

Foto: Symbolbild

Singen /Watterdingen. Einen zweiten Anlauf unternimmt das Singener Unternehmen solarcomplex für einen Windpark am Standort Brand bei Tengen-Watterdingen. Nachdem der erste Versuch aufgrund eines zu hohen Rotmilan-Vorkommens im September vergangenen Jahres gescheitert war, kündigte nun so solarcomplex-Vorstand Bene Müller an, nach weiteren Planungen in den nächsten Wochen einen Genehmigungsantrag bei der zuständigen Behörde am Landratsamt Konstanz einzureichen.

Beantragt werden drei moderne Windkraftanlagen Nordex N-163 mit einer Nabenhöhe von 164 m und einer Leistung von jeweils 5,7 MW, kündigte Müller in einer Pressemitteilung an. Der prognostizierte Stromertrag für die drei Anlagen zusammen beträgt rund 30 Millionen kWh pro Jahr, das entspricht dem privaten Strombedarf von rund 10.000 Haushalten.
Mit der Projektierung und Antragstellung hatte die Hegauwind-Gruppe wie bereits beim Standort „Verenafohren“ solarcomplex beauftragt.
Der Standort „Brand“ befindet sich auf einem großen kommunalen Grundstück der Stadt Tengen, für welches im Mai 2020 ein Pachtvertrag abgeschlossen worden war. Vorausgegangen war ein Dialogprozess mit anschließendem Bürgerentscheid über die Frage, ob die Stadt Tengen das Grundstück zum Zwecke eines Windparks verpachten soll. Dieser endete mit einer Zustimmung von rund zwei Dritteln.
Bürgermeister Marian Schreier erklärte dazu: „Die letzten Monate haben uns noch einmal dramatisch vor Augen geführt, dass wir beim Ausbau Erneuerbarer Energien deutlich schneller werden müssen. Das gilt besonders für den Landkreis Konstanz, der zu den Schlusslichtern in Baden-Württemberg zählt. Daher freue ich mich, dass bald der Genehmigungsantrag für einen zweiten Windpark auf Gemarkung der Stadt Tengen gestellt wird. Damit kommen wir der Umsetzung des Bürgervotums aus dem März 2020 einen Schritt näher.“
Zwar werde der Windpark Brand zur Bewältigung der aktuellen Energiekrise keinen Beitrag mehr leisten, denn der Bau kann frühestens 2023 begonnen und 2024 abgeschlossen werden, meinte Bene Müller, aber "auch dann werden wir über einen weiteren Beitrag zur Umstellung auf erneuerbare Energien noch heilfroh sein. 30 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, das ist schon was."

Infos:
In der Hegauwind-Gruppe haben sich zahlreiche Stadtwerke und Bürgerenergieunternehmen aus dem Hegau zusammen geschlossen, darunter zwei aus der angrenzenden Schweiz: Bürger-Energie Bodensee eG, Wahlwies / solarcomplex AG, Singen / EKS AG, Schaffhausen / SH Power, Schaffhausen / Gemeindewerke Steißslingen / Stadtwerke Engen / Stadtwerke Radolfzell / Stadtwerke Stockach / Stadtwerke Singen / Thüga, Singen. Gemeinsames Ziel ist der Bau und Betrieb von Windkraftanlagen an geeigneten Standorten in der Region. Eine Betreibergesellschaft für einen bestimmten Standort wird jeweils erst dann gegründet, wenn eine Genehmigung vorliegt. Das erste und bisher einzige realisierte Projekt ist der Windpark Verenafohren, Betreibergesellschaft ist die Hegauwind GmbH & Co. KG Verenafohren mit Sitz in Tengen.

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Presseinfo aus Singen

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