Jugendvertretung formiert sich in Tengen
»Wir wollen als Jugend hier mitbestimmen«

Jugendgegemeinderat | Foto: Sie setzen sich für einen Jugendrat ein: Lena Zeller, Lilli Garschke, Rosalie Braun, Thore Westphal (es fehlt Elisa Schmutz).swb-Bild: Kerstin Lang
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Spätestens seit Fridays for Future ist klar, dass junge Menschen ihre Zukunft nicht alleine den Entscheidungen etablierter Politiker überlassen wollen sondern mitentscheiden, mitgestalten und mitreden wollen. Dies im Großen – wie beim Klimaschutz – aber auch im Kleinen, wie in Tengen, wo fünf junge Menschen einen Jugendgemeinderat ins Leben rufen wollen.
Damit möchten sie die Interessen der Jugendlichen vor Ort vertreten und ihre Stadt für junge Menschen attraktiver machen.
Diese ersten Schritte auf kommunalpolitischem Parkett vermitteln Prinzipien einer demokratischen Wahl und verschaffen jungen Menschen die Möglichkeit sich politisch zu engagieren. »Wir finden es einfach nicht in Ordnung, dass nur Erwachsene über Jugendthemen in unserer Stadt entscheiden«, erklärt Rosalie Braun stellvertretend für das engagierte Quintett, das sich als erstes für die Umgestaltung des Bolzplatzes an der Schule und eine Überdachung der Bushaltestelle an der Grundschule stark machen will.
Gemeinsam haben Rosalie und ihre KlassenkameradInnen Lena Zeller, Lilli Garschke, Thore Westphal und Elisa Schmutz im Gemeinschaftskunde-Unterricht von dieser Art der Jugendbeteiligung erfahren und waren begeistert. »Das ist total cool, das wollen wir auch machen«, waren sich die fünf einig, die die 9. Klasse des Engener Gymnasiums besuchen und sich dort auch mit Engener Jugendgemeinderäten und SMV-VertreterInnen austauschen.
Sie stellten einen Antrag auf Bildung eines Jugendgemeinderats und präsentierten diesen im »großen« Gremium. Weitere Anregungen und Ideen sammelten die fünf Jugendlichen bei den Pionieren auf Schloss Blumenfeld, wo auch die erste Veranstaltung zur Unterstützung der Jugendlichen am kommenden Sonntag, 21. November, stattfinden wird. Denn für ihr Unternehmen »Jugendgemeinderat« brauchen sie ein Finanzbudget für die Umsetzung ihrer Projekte und das soll aus Einnahmen eines Basketball-Events, Kuchenverkauf und Spenden gebildet werden. Unter dem Motto »Schlossball-Event – wer wird der nächste Schlossherr?« wird von 12 bis 15 Uhr aufs Schloss eingeladen, wo es neben Musik, Würstchen und Getränken auch attraktive Preise zu gewinnen gibt. Diese sammelten die fünf bei örtlichen Unternehmen, denen sie ihr Projekt vorstellten.
Wie groß das Interesse an der Bildung einer kommunalen Jugendvertretung in der Randenstadt ist, zeigen auch die 50 Unterschriften, die dafür gesammelt wurden. »Es waren alle begeistert, dass wir das machen wollen«, so Rosalie Braun.
Fast parallel mit der Initiative der fünf Jugendlichen wurde das Thema Jugendbeteiligung über eine Aktion des Vereins Integrative Ländliche Entwicklung (ILE), des Kreisjugendrings Konstanz sowie des Kreisjugendreferats des Landkreises in der Stadt aufgegriffen. Auch mit deren Vertretern arbeiten Rosalie und ihre FreundInnen zusammen und haben einen gemeinsamen Workshop Anfang nächsten Jahres geplant. Das Interesse der fünf jungen Menschen beschränkt sich aber nicht nur auf ihre unmittelbare Umgebung: »Wir interessieren uns auch für Landes- und Bundespolitik und da wir unterschiedliche Ansichten haben, führt das öfters zu intensiven Diskussionen«, erklärt Rosalie. Doch vorerst möchten die fünf erste Schritte auf lokaler Ebene machen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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