Gemeinderat stimmt für die Pläne von Investor Danile Dilger
Tengen bekommt einen großen Seniorenwohnpark
Tengen (swb/rab). Die Stadt Tengen gibt Vollgas in Bezug auf die Versorgung ihrer Einwohner: In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, in der Kalkgrube die Errichtung eines Seniorenwohnparks mit 90 Plätzen, verteilt über sechs Wohngruppen inklusive eines separaten Demenzbereichs, zu genehmigen. Investor und Bauherr ist der Geschäftsführer der Firma HDZ Seniorenprojektverwaltung GmbH aus Saarbrücken, Daniel Dilger. Der Unternehmer hat den Hegau schon seit einiger Zeit im Blick: Im Jahr 2014 bemühte er sich in Aach um die Errichtung einer Seniorenwohnanlage mit 80 Plätzen, kam dort jedoch nicht zum Zug, da die Mehrheit des Aacher Gemeinderates eine kleinere Einrichtung bevorzugte.
Tengen jedoch begrüßte die Pläne des Investors, der »der zahlreiche große Investitionsvorhaben – von Einkaufsmärkten bis Sozialimmobilien – realisiert hat«, wie Bürgermeister Marian Schreier in einer Medieninformation mitteilte. »Sowohl der Bau als auch die Betreibersuche wie der spätere Betrieb liegen komplett in privater Hand. Der Investor wird über den weiteren Ablauf und den Betreiber selbstständig informieren«, informierte die Stadt. Für die Kalkgrube besteht seit dem 20. August 1993 ein rechtsverbindlicher Bebauungsplan, der das über drei Hektar große Gewann als Sondergebiet ausweist. Zu den Nutzungszwecken des Sondergebiets zählt auch die Nutzung »Altenwohnen/Pflege«.
Das Teilstück, auf dem der Senioren-Wohnpark errichtet werden soll, beträgt ca. 6.500 Quadratmeter. »Für den Landkreis Konstanz rechnet die Heimaufsicht, dass 2019 rund 1000 Plätze in der vollstationären Pflege fehlen werden. Allein im Planbereich West, zu dem neben Tengen die Gemeinden Hilzingen, Aach, Mühlhausen-Ehingen und Volkertshausen zählen, besteht ein Defizit von knapp 180 vollstationären Pflegeplätzen«, heißt es in der Pressemitteilung. »Der Beschluss des Gemeinderats zur Schließung der Pflegeheime Schloss Blumenfeld war eine schmerzliche Entscheidung, weil damit die lange Tradition der wohnortnahen Altenhilfe in Tengen endete. Auch im Rahmen des Leitbildprozesses wurde deutlich, wie wichtig den Bürgerinnen und Bürgern eine wohnortnahe Versorgung vom Lebensanfang bis ins hohe Alter ist«, betonte Marian Schreier der Presseinfo. Doch mit der entstehenden Senioreneinrichtung beginne nun die Entwicklung des seit über 20 Jahren brachliegenden Gebiets.
»Die Stadt Tengen begrüßt die neue Entwicklung. Nach der sich ursprünglich abzeichnenden Lücke in der wohnortnahen Versorgung mit Pflegeplätzen ergibt sich nun doch eine Perspektive, wenn auch der Zeitraum ohne Versorgung mit mindestens anderthalb Jahren erheblich ist«, verdeutlichte Schreier.
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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