Unwetter richtet im westlichen Bodenseeraum erheblichen Schaden an
Schlammlawinen, gesperrte Bahnstrecken, vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume
Konstanz/ Ludwigshafen. In Zusammenhang mit der Unwetterlage am Freitagabend erreichten die Polizei in der Zeit von 20.45 Uhr bis 23.00 Uhr eine Vielzahl von Notrufen. Insbesondere im westlichen Bodenseeraum und im Hegau kam es zu Stromausfällen, umgestürzten Bäumen, umherfliegenden Gegenständen und teilweise überfluteten Straßen. Feuerwehr und Polizei waren in diesem Zeitraum im Dauereinsatz.
Das Promenadenfest in Überlingen wurde um 21.30 Uhr abgebrochen und durch Polizei und Ordnungskräfte ohne Zwischenfälle geräumt. Hier wurden lediglich kleine Zelte und Verkaufsstände in Mitleidenschaft gezogen.
Im Bereich von Sipplingen kam es auf der B 31 zu Hangrutschungen, so dass die Fahrbahnzeitweise gesperrt werden musste. Ebenfalls gesperrt wurde die B 31 zwischen Stockach und Überlingen, da die Fahrbahn an mehreren Stellen überflutet und mit Schlamm bedeckt war.
Besonders betroffen waren erneut auch Teile von Ludwigshafen. Hier liefen dutzende Keller voll. Wassermassen, Schlamm und Geröll auf der Fahrbahn machten auch hier die Durchfahrt unmöglich, so dass die Ortsdurchfahrt aus Richtung Stockach bis zum Mittag noch nicht möglich ist und eine Sperrung veranlasst werden musste.Über 100 Feuerwehrleute auch aus den Nachbarorten waren die ganze Nacht im Einsatz.
Dazu Bürgermeister Matthias Weckbach in seinem Blog: "Der Starkregen wurde von Sturmböen begleitet und traf unsere Gemeinde um ca. 21.15 Uhr. Insgesamt 76 Einsätze -ohne Straßen- wurden bis ca. 4.30 Uhr geleistet. Die Bilanz ist verheerend: zwei Erdrutsche zwischen Sipplingen und Ludwigshafen, viele entwurzelte Bäume, stillgelegter Bahnverkehr, unzählige vollgelaufene Keller, Unterführungen und Tiefgaragen.
Die Regenmassen bahnten sich ihren Weg in Richtung See. Die Stockacher Straße wurde mit ihrem riesigen Einzugsgebiet und sehr viel Regenwasser beaufschlagt, das sich mit dem Wasser der Bergstraße und dem Baugebiet Haiden vermischte. Der Grobrechen des hochwassersicher ausgebauten Gießbach setzte sich mit Ästen und Bäumen zu. Deshalb floss ein Teil des Regenwassers nicht durch die 1,60 m großen Rohre, sondern über die Haldenhofstraße ab. Aus den Bereichen Haiden und Gießbach wurde Geröll durch Ludwigshafen geführt. Die Bahnhofstraße stand nach Augenzeugenberichten etwa 1 m unter Wasser.
Allen Kritikern des Baugebiets Haiden möchte mitteilen, dass die Dämme in der Schorenstraße gehalten haben. Die Kaskadenbecken in der Stockacher Straße haben ebenfalls gehalten. Doch diese Wassermassen konnten auch sie nicht zurückhalten. Zu diesem Unglück wäre es genauso ohne Baugebiet Haiden gekommen."
In der Duchtlinger Straße in Hilzingen überfuhr eine Autofahrerin einen vermutlich durch die Wassermassen herausgedrückten Schachtdeckel. Dieser brach undv erursachte am Fahrzeug einen bislang nicht näher bezifferten Sachschaden. Erkenntnisse zu verletzten Personen in Zusammenhang mitder Unwetterlage liegen nicht vor.
Mehrere Zugstrecken waren am Abend wegen umgestürzter Bäume, unterspülter Gleise sowie beschädigter Oberleitungen vorübergehend gesperrt worden, berichtet die Bundespolizei.
Betroffen waren schwerpunktmäßig die Bahnstrecken zwischen Radolfzell und Friedrichshafen sowie zwischen Radolfzell und Konstanz. Bei Markelfingen mussten 70 Reisende von Feuerwehr und Bundespolizei aus einem Zug evakuiert werden, der aufgrund auf die Gleise gestürzter Bäume nicht mehr weiterfahren konnte.
Bei Sipplingen rutschte eine Schlammlawine über die Gleise. Das Gleis blieb allerdings befahrbar.
Die Bahn stellte - auch grenzüberschreitend in die Schweiz -Schienenersatzverkehr bereit, bis die Strecken am heutigen Samstagmorgen wieder komplett freigegeben werden konnten.
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Erst nach danach traten Bürgermeister Marian Schreier und Pfarrer Harald Dörflinger (die Seesorgeeinheit tritt offziell als Veranstalter der Büsslinger Passionnsspiele auf) auf die Bühne und teilten mit, dass die Aufführung an diesem Abend abgebrochen werden müsse, da der Schock doch bei den Schauspielern auch sehr tief sitze.
Nach einer weiteren Beratung mit allen Schauspielern hinter der Bühne wurde dann bekannt gegeben, dass die weiteren Aufführungen am Freitag, 28. Juli, Samstag, 29. Juli, jeweils um 20.30 Uhr, und am die Deniére am Sonntag, 30. Juli, 16 Uhr, auf jeden Fall gespielt werden. Auch bei der Sonntagsaufführung gingen die Schauspieler bereits auf die Bühne. Dies auch im Sinne von Regisseur Jürgen Zimmermann, der diese Passionsspiele auch selbst verfasst hatte und enorme Energien in die Proben investierte. Wie von Bürgermeister Marian Schreier am Sonntag zu erfahren war, habe sich der Zustands Zimmermanns im Krankenhaus stabilisiert.
Mehr zu den Terminen gibt es unter http://www.freilicht-theater-am-randen.de/
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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