„Tag der Landwirtschaft“ im Kreis Konstanz
Modellprojekte umweltgerechten Anbaus besichtigt

Auf den Tengener Feldern beim Lauterbachhof beim "Tag der Landwirtschaft" im Landkreis Konstanz. Landwirt Stefan Leichenauer (2. v. r.) zeigt Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und den anderen Gästen ein Weizenfeld, das er mechanisch bearbeitet hat statt Pflanzenschutzmittel einzusetzen. | Foto: RPF
  • Auf den Tengener Feldern beim Lauterbachhof beim "Tag der Landwirtschaft" im Landkreis Konstanz. Landwirt Stefan Leichenauer (2. v. r.) zeigt Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und den anderen Gästen ein Weizenfeld, das er mechanisch bearbeitet hat statt Pflanzenschutzmittel einzusetzen.
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Tengen/ Reichenau. Die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und die regionale Produktion von Lebensmitteln standen im Mittelpunkt des „Tags der Landwirtschaft“, den das Regierungspräsidium Freiburg in Kooperation mit dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) am Montag im Landkreis Konstanz ausrichtete. In Begleitung zahlreicher Akteure aus Politik, Landwirtschaft und Naturschutz besuchte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer den Lauterbach-Hof in Tengen, die Erzeugerorganisation Reichenau-Gemüse eG auf der Insel Reichenau und den Obsthof Romer in Konstanz-Litzelstetten. Diese „Best Practice“-Betriebe stellten erfolgreiche Methoden zur Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel im Einklang mit der Natur vor.

„Beim Erhalt der biologischen Artenvielfalt spielt die Landwirtschaft eine entscheidende Rolle. Die Betriebe, die wir heute besucht haben, übernehmen in vorbildlicher Weise Verantwortung für den Schutz von Boden, Luft und Wasser sowie unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Sie zeigen, wie man umweltgerecht und gleichzeitig wirtschaftlich arbeiten kann. Als Landwirtschaftsverwaltung unterstützen und begleiten wir die Betriebe auf ihrem Weg in die Zukunft“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Sie verwies auf die immensen Herausforderungen für die Landwirtschaft auch aufgrund des Klimawandels und der stark schwankenden Marktpreise. Das Land werde die regionale und umweltgerechte Erzeugung von Lebensmitteln weiterhin stärken.

Der Lauterbach-Hof von Stefan Leichenauer in Tengen ist einer von zehn Demonstrationsbetrieben zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln in Baden-Württemberg. Der Einsatz der Mittel wird unter anderem durch Technik gesenkt, die Abdrift mindert und durch mechanische Unkrautbekämpfung. Der Ackerbau-Betrieb baut auf eine achtgliedrige Fruchtfolge, düngt regelmäßig Kompost, verwendet Pflanzenstärkungsmittel und setzt Zwischenfrüchte gezielt ein. Zudem vermarktet der Lauterbach-Hof seine Ackerfrüchte und sein Fleisch regional und betreibt eine rege Öffentlichkeitsarbeit.

Etwa die Hälfte der Anbaufläche des Obsthofs von Thomas Romer befindet sich im Naturschutzgebiet Bodenseeufer, wo der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie in allen Naturschutzgebieten im Land seit 2022 verboten ist. Um die Existenz des Betriebs zu sichern, hat das RP ihm eine Ausnahmegenehmigung für den Einsatz bestimmter Pestizide erteilt. Aktuell nimmt Romer an drei vom Land geförderten Modellprojekten zur Verbesserung der Biodiversität teil. In seiner Modellanlage hat Romer zum Beispiel blühende Pflanzen an den Enden der Baumreihen gepflanzt, um ein Nahrungsangebot für Insekten zu schaffen. Der Obsthof ist voll auf Direktvermarktung ausgerichtet und erzielt damit ein gutes wirtschaftliches Ergebnis.

Die Reichenau-Gemüse eG zeigt, dass ein Zusammenschluss von Erzeugern die Position gegenüber dem Handel durch die Bündelung des Angebots stärken kann. Die Genossenschaft hat bereits hohe Investitionen im Umweltbereich getätigt wie zum Beispiel in Photovoltaikanlagen und Energieschirme für Gewächshäuser. Zudem wurde in eine innovative Verpackungsmaschine ohne Kunststoffverpackung investiert, die vor Ort vorgestellt wurde.

Quelle: RPF, Pressestelle

Autor:

Presseinfo aus Singen

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