Der Endspurt vor der größten Sause am Randen, dem Schätzele-Markt läuft
Mit Herzblut, Lederhose und einem Querdenker

Schätzele-Markt Tengen | Foto: Sie blicken voller Vorfreude auf den Schätzele-Markt am Wochenende in Tengen, von links: Bürgermeister Marian Schreier, Edwin Keller vom Gewerbeverein und Festwirt Alexander Stihl von der Stadtkapelle Tengen.
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Tengen. Der Countdown läuft - in zwei Tagen wird der 727. Schätzele-Markt in Tengen den Randen wieder zum Beben bringen. Dann geht es nicht nur im Karussell des Vergnügungsparks rund, sondern auf dem gesamten Festplatz in Tengen, wo sich seit 40 Jahren tausende von Besuchern und Feierwilligen auf dem Rummelplatz, bei den Ausstellungen, auf dem Krämermarkt und im Festzelt tummeln und vergnügen.
Passend zum Auftakt stimmen am Freitag ab 18 Uhr die »Muntermacher« im Festzelt auf die alljährlich größte Sause am Randen ein, ehe Bürgermeister Marian Schreier zum Hammer greifen wird, um mit dem obligatorischen »Ozapft ist« den Startschuss für vier Tage Volksfest pur zu geben.
Das Stadtoberhaupt freut sich nach dem erfrischenden Auftakt auf den verbalen Schlagabtausch mit dem diesjährigen Festredner, Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer, auf der Mittelstandskundgebung am Samstagnachmittag. Der streitbare Grünen-Politiker - Sohn des früheren Remstalrebells Helmut Palmer - gilt als Querdenker und ist nicht erst seit seinen Äußerungen zur Flüchtlingspolitik und seinem Buch »Wir können nicht allen helfen« in der eigenen Partei umstritten. »Boris Palmer ist kein klassischer Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen. Er ist alles andere als mainstream und medial sehr präsent«, beschreibt Marian Schreier seinen Gast, der sich nicht scheuen wird, trotz seines lockeren Auftretens ans Eingemachte zu gehen.
Handfest geht es auch bei Festwirt Alexander Stihl und seiner Stadtkapellen-Crew zu. Jedes Jahr aufs Neue stemmen die gut 40 Musiker - unterstützt von 380 Helfern - den Festmarathon über vier Tage im Zelt. In drei bis vier Schichten müssen sie anpacken, damit die 2.000 Besucher im Festzelt neben flotter Blasmusik auch Herzhaftes und Erfrischendes zur Stärkung bekommen. Hinzu kommen noch Auf- und Abbauen, was zusätzliche Knochenarbeit ist. Doch der ehrenamtliche Einsatz lohnt sich, betont Alexander Stihl. Denn mit dem Gewinn können die Jugendausbildung der Tengener Musiker, Probewochenenden und neue Instrumente finanziert werden. Stihl setzt auf gleichbleibend hohe Qualität bei der Auswahl seiner musikalischen Gäste und auf den ursprünglichen Flair, der zunehmend von feschen Dirndeln und zünftigen Krachledernen bestimmt wird. »Die Gäste sollen gleich merken, dass hier Herzblut drinsteckt, wenn sie das Zelt betreten«, so der Festwirt. Ebenfalls auf Tradition und Qualität setzt die Gewerbeschau am Samstag (ab 11 Uhr) und Sonntag. Über 30 Aussteller zeigen die Vielfalt des Gewerbes in Tengen und im Hegau auf und präsentieren sich den Besuchern auch mit Vorträgen und Informationsveranstaltungen, weiß Edwin Keller vom Gewerbeverein.
Die Bedeutung des Gesamtpakets »Schätzelemarkt« misst er nicht nur am Besucherstrom aus der ganzen Region, sondern ebenso an der Treue der Tengener, die aus der ganzen Welt am letzten Oktoberwochenende heimpilgern, um die Tradition auf dem Schätzele-Markt zu pflegen.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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