Hubschrauber und Drohnen kontrollieren Grenzschließung
Kein Durchkommen an der Grenze

Grenzschließung Büßlingen Schweiz | Foto: Die Grenze von Büßlingen in die Schweiz ist dicht.
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Büßlingen. Die älteren Mitbürger im kleinen Randendorf Büßlingen fühlen sich in Nachkriegszeiten zurück versetzt: Die Zollstraße in die Schweiz ist mit Pollern und Schranken abgesperrt.

Die Grenze ist dicht - zu den Eidgenossen gibt es gemäß der Landesverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf diesem Weg kein Durchkommen mehr. Für die zahlreichen Grenzgänger, die vom Randen in die Schweiz zur Arbeit pendeln, bedeutet dies einen Umweg über die Grenzstation Bietingen / Thayngen und damit einen erhöhten Zeitaufwand, erklärt Büßlingens Ortsvorsteher Josef Ritzi.

Die Maßnahme der Grenzschließung wird von Schweizer Seite streng kontrolliert. »Zwei Mal täglich fliegt ein Hubschrauber Patrouille und auch Drohnen werden zur Überwachung der Vorgabe eingesetzt«, weiß Ritzi. Wenn Pendler versuchen über Wiechs am Randen in die Schweiz einzufahren, werden sie notiert und müssen sich bei der Ausfahrt in Thayngen melden, ergänzt er. Weniger streng werden die Schweizer Landwirte offensichtlich behandelt. Sie fahren über die Feldwege über die grüne Grenze, um ihre Äcker und Felder zu bewirtschaften. Die Bauern haben reichlich zu tun, denn gut ein Drittel der Flächen der Randengemeinde sind von Eidgenossen gepachtet oder in deren Eigentum.
»Diese Situation konnten sich die meisten von uns gar nicht vorstellen«, fasst Josef Ritzi zusammen. Ihm machen die Auswirkungen der Einschränkungen durch die Corona-Krise Sorgen. Stark davon betroffen ist natürlich die Gastronomie am Randen, die ebenso auch von Schweizer Besuchern lebt wie der Handel. Zudem belasten die Personenbeschränkungen bei Trauerfeiern und die vorübergehende Schließung der Begegnungsstätte »Linde« das soziale Miteinander in der sonst so rührigen Gemeinschaft. Ortsvorsteher Ritzi befürchtet, dass langfristig viel verloren gehe im ländlichen Raum, wenn nicht bald eine Besserung eintritt. Gleichzeitig sieht er aber auch Lichtblicke in dieser düsteren Zeit: zum Beispiel die gelebte Solidarität in dem kleinen Dorf, wo Nachbarschaftshilfe gelebt und das Ehrenamt geschätzt wird.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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