Delegation fährt nach Berlin / Mahnfeuer geplant
Hegauer Landwirte zünden Feuer des Protests an
Hegau/ Kreis Konstanz. Der Schlag war hart und kam vor allem aus heiteren Himmel, denn Bundeslantwirtschaftsminister kündigte angesichts der Sparzwänge der Ampelregierung in Berlin kurzerhand die Streichung der Subventionen für Agrardiesel und sogar die Abschaffung der "Grünen Nummernschilder" für landwirtschaftliche Frahzeuge an, die den Bauern bisher steuerliche Erleichtergung bedeuteten.
Am Montag findet in Berlin eine große Demonstration statt, zu der Bauern aus dem ganzen Bundesgebiet in die Bundeshauptstadt eilen. Auch der BLHV organisiert mehrere Busse von Freiburg aus, die über Nacht in die Bundeshauptstadt fahren. Mit dabei ist auch Stefan Leichenauer mit seinen Söhne, wie er am Sonntag in einer Videobotschaft übermittelte. Zusätzlich werden die Landwirte am Montag, 18.30 Uhr, ein Mahnfeuer entzünden beim "Hauserhof" (an der L224 von Anselfingen nach Watterdingen), zu dem auch die Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist, um hier eine möglichst breite Solidarität zu demionstrieren. Denn durch diese Kürzungen sehen die Bauern ihre Existenz massiv gefährdet.
Landesbauernverbände treffen sich heute zu einer Krisensitzung um weiteres Vorgehen zu besprechen
BLHV-Präsident Bernhard Bolkart: Es ist ein eklatanter Fehlgriff, Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Landwirte auszutragen, die aktiv zum Klimaschutz beitragen, während Flugbenzin – ein wesentlich größerer Klimasünder – kaum belastet wird. Der Wegfall der ‚Grünen Nummer‘ wird noch größere finanzielle Lücken reißen. Diese Ungerechtigkeit muss dringend korrigiert werden
Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands, kündigt erbitterten Widerstand an und betont die Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensmittelproduktion in Deutschland.
BWV-Präsident Hartelt kritisiert die Argumentation, dass die Maßnahmen im Rahmen des Abbaus klimaschädlicher Subventionen erfolgen, und verweist auf die überdurchschnittliche Steuerbelastung für Diesel in Deutschland.
Wendorff weist darauf hin, dass der ökologische Landbau durch die Kürzungen überproportional betroffen wäre.
Regionale Produktion als Verlierer: Felßner sieht in den Plänen eine Bedrohung für die regionale Lebensmittelproduktion und warnt vor klima- und umweltschädlichen Importen.
Vorschlag einer Obergrenze: Martin Schulz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, schlägt als Kompromiss die Wiedereinführung einer Obergrenze für die Steuerentlastung vor.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare