Erste digitale Bürgerversammlung in Tengen
Experiment gelungen
Tengen. Neue Wege ging Tengens Bürgermeister Marian Schreier und lud zur digitalen Bürgerversammlung ein. Eine Experiment, das durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie notwendig wurden aber auch ein Informationsmodell für die Zukunft sein kann, wie Schreier feststellte.
Eigentlich war für Ende März der städtische Bürgerempfang mit Ehrungen verdienter Bürger vorgesehen. Doch die Corona-Krise machte dieser Planung einen Strich durch die Rechnung. Da man aber dem Informations- und Gesprächsbedarf in Tengen nachkommen wollte, startete die Stadt mit Unterstützung des Konstanzer Beratungsunternehmens translake den Versuch eines interaktiven Austausches an Computer und Smartphone. 120 Tengener waren live dabei, als Schreier einen Überblick über die aktuellen städtischen Projekte gab und anschließend Fragen beantwortete.
Seine Bilanz nach einer Stunde: »Es hat technisch gut funktioniert und die Resonanz ist positiv«. Da niemand weiß, wie lange das Versammlungsverbot noch gelten muss, sieht Schreier im digitalen Austausch eine Alternative zu konventionellen Veranstaltungen.
Erfreut habe ihn die durchmischte Altersstruktur der Teilnehmer, die die digitalen Möglichkeiten nutzten und trotz der Distanz ganz nah dran waren. Als erstes der großen Themen informierte der Bürgermeister über die geplanten Windkraftanlagen in Watterdingen, für die mehrere Gutachten anstehen und ein Alternativstandort für eines der Windräder untersucht wird. Voran gehen soll es auch mit dem leerstehenden Schloss in Blumenfeld. Nachdem der Verkauf über ein Maklerbüro scheiterte, ist die imposante Schlossanlage mit dem alten Krankenhaus für Investoren- und Architektenteams ausgeschrieben, die ein Nutzungskonzept vorlegen müssen, um in die engere Auswahl zu kommen. Der Mindestkaufpreis beträgt 750.000 Euro.
Als weiteres wichtiges Vorhaben steht das Ärztehaus im Herzen von Tengen an. Am 4. Mai ist der Spatenstich geplant, nach einem Jahr soll das Genossenschaftsprojekt fertig sein, das rund 3,2 Millionen Euro kosten wird.
Ein dickes Fragezeichen steht laut Marian Schreier hinter dem diesjährigen Schätzelemarkt. Angesichts der Landesverordnungen zur Eindämmung der Pandemie könne er sich jetzt schwer vorstellen, dass Veranstaltungen dieser Größenordnung stattfinden können. Dies gelte ebenso für kleinere Dorffeste und die beliebten Treffen beim Kastaniensommer, so Schreier.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
Kommentare