Eine Million Defizit im Wirtschaftsplan der Pflegeheime »Schloss Blumenfeld« für 2013
Die Fahrt auf der schiefen Bahn geht weiter

Foto: Das Altenpflegeheim Schloss Blumenfeld schreibt weiter rote Zahlen. swb-Bild: lkr
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Blumenfeld (lkr). Schnell war der Wirtschaftsplan für die Pflegeeinrichtung Schloss Blumenfeld vergangene Woche in der öffentlichen Sitzung abgehandelt. Keine zehn Minuten dauerte das Verlesen der harten Zahlen.
Doch dass über das Thema »Schloss Blumenfeld« allgemein länger diskutiert wurde, ist klar. Trotzdem sagte Tengens Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Helmut Groß: »Wir haben über den Wirtschaftsplan 2013 in vielen nicht-öffentlichen Sitzungen beraten«. Beraten wurde im Vorfeld nicht nur im Zweckverband der Pflegeheime, sondern auch im Tengener Gemeinderat. Denn die Stadt wird die Gebäude der Einrichtung zum ersten Juli für 3.675.000 Euro kaufen.
Für den Rest des Jahres werden die Pflegeheime dann einen Miete von 150.000 Euro an die Stadt entrichten. Mit dem Kauf erhoffen sich Gemeinderat und Verwaltung die defizitäre Einrichtung wieder auf die Beine zu bringen. Mit dem Pflegeheim als Eigenbetrieb hat Tengen mehr Entscheidungsspielraum und kann unabhängiger reagieren als bisher. Das Haus war in der Vergangenheit von der Stadt mit Geldern in Millionenhöhe unterstützt worden.
Momentan leben 140 Bewohner in den Räumen des Schlosses aus dem 11. Jahrhundert. Schon im Jahr 1876 wurde das Schloss durch einen Spitalverein zum Zentrum für Krankenpflege. Seitdem wurde das Gebäude stetig erweitert und umgebaut. Ein großer Modernisierungsschritt geschah 2007, als die Pflegeheime an die Abwärme einer Biogasanlage-Heizung angeschlossen werden konnte. Und auch in den Wohnbereichen gibt es Neuerungen. So konnte am Tag der offenen Tür in der vergangenen Woche der Wohnbereich »Linde«, ein Haus für Demenzkranke, präsentiert werden.
Trotz all den Maßnahmen erscheint im Wirtschaftsplan des Zweckverbands für das Jahr 2013 ein Verlust von 984.000 Euro aus dem operativen Geschäft.
Ein Teil des Verlustes ist durch den Verkauf der Gebäude zu erklären. Das Anlagevermögen reduziert sich um 500.000 Euro. Im Erfolgsplan werden für das Wirtschaftsjahr 4.855.000 Euro prognostiziert. Dem stehen Aufwendungen von 5.839.900 Euro gegenüber.
Im Vermögensplan sind Ein- und Ausgaben für 4.208.800 Euro vorgesehen. Der Höchstbetrag für den Kassenkredit wird auf 971.000 Euro festgesetzt. Im Januar hat es eine Pflegesatzerhöhung gegeben. Dennoch ist die finanzielle Lage weiterhin gespannt.
»Das Problem sind die Tariferhöhungen. Diese bekommen wir nicht refinanziert«, betonte Heimleiter Peter Jöst. Momentan verfügt »Schloss Blumenfeld« über 79 Vollzeitkräfte. Die Tariferhöhung von 3,5 Prozent müsse auch der Zweckverband tragen. Und auch in Zukunft sei mit weiteren Erhöhungen zu rechnen.
Es sei somit fast nicht mehr möglich ein ausgeglichenes Ergebnis zu erhalten, sagte Heimleiter Jöst bei der Vorstellung der Bilanz. Helmut Groß fügte hinzu: »Es ist eine allgemeine Entwicklung der Pflegeheime, die somit auf die schiefe Bahn geraten«.

- Lea Kramer

Autor:

Redaktion aus Singen

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