30 Jahre "bekra" in Stockach
Drei Jahrzehnte Dienst am Menschen
Stockach. Rund fünf Jahre ist es her, seit Ilonka Fischer, Cornelia Herzog und Tatjana Hubert das Steuer des ambulanten Pflegedienstes „bekra“ in Stockach von ihren Vorgängerinnen übernommen haben. Fünf Jahre, in denen das Trio durch unsichere Gewässer navigieren mussten. Mit Erfolg, denn im Jahr 2023 können die Geschäftsführerinnen zusammen mit ihren Mitarbeitern das 30-jährige Bestehen von „bekra“ feiern.
Dabei waren die vergangenen Jahre nicht immer einfach. „Corona war für uns Unsicherheit, weil keiner wusste, was passiert“, erzählt Ilonka Fischer. Gefühlt habe es jeden Tag andere Informationen gegeben. Um ihre Mitarbeiter zu schützen, übernahmen sie die Versorgung von positiv getesteten Personen selbst und sowie auch die Personalkompensation bei Krankheitsausfälle. Für Unsicherheit habe auch die Impfpflicht gesorgt.
Der Einschätzung stimmt Cornelia Herzog zu: „Es war schon eine schwierige Zeit.“ Aber auch in dieser schwierigen Zeit, habe man es immer geschafft, die Menschen zu versorgen. „Wir haben keinen Patienten nicht versorgt.“ Auf der anderen Seite habe es auch viele positive Momente gegeben. „Wir sind unserem Personal dankbar, dass sie die Coronazeit so gut getragen hat. Darauf können wir stolz sein.“ Zudem habe es viel Hilfe und Unterstützung von außen gegeben, erinnern sich die Pflegerinnen zurück.
Ein Beruf, der Spaß macht
So überrascht es nicht, dass die Geschäftsführerinnen noch immer für ihren Beruf brennen: „Ich gehe jeden Morgen mit Freude zur Arbeit“, verrät Cornelia Herzog. „Die Pflege ist ein richtig schöner Beruf.“ Ihre Kollegin Ilonka Fischer nickt zustimmend. „Es macht weiterhin Spaß.“ Selbst die Büroarbeit, die nach ihrer Einschätzung gut 90 Prozent ihres Arbeitsalltags ausmacht. Denn auch hier müsse sie am Ball bleiben und auf Neuerungen reagieren können. Den Kontakt mit den Menschen missen möchte sie aber nicht. „Mir würde etwas fehlen, wenn ich gar nicht mehr rauskäme.“
320 Menschen betreut „bekra“ im Monat. Dafür sind 60 Mitarbeiter im Einsatz. Angefahren wird der komplette Verwaltungsraum Stockach. Auch „kleine Dörfer“ und sogar Bauernhöfe, betonen die Geschäftsführerinnen. Das Angebot ist breit gefächert: Nicht nur die Pflege, wozu das Anlegen von Verbänden und die Medikamentengabe zählt, gehören zu den Leistungen. Auch hauswirtschaftliche Dienste, darunter die Reinigung der Wohnung und das Erledigen kleiner Einkäufe, Beratungen bei der Erstellung von Anträgen und vieles mehr erledigen die Mitarbeiter von „bekra“.
Dass sich die drei Frauen die Geschäftsführung teilen, sehen sie auch fünf Jahre nach der Übernahme als großen Vorteil an. „Das Zwischenmenschliche muss passen und jeder von uns hat andere Stärken“, sagt Ilonka Fischer. Die Verantwortung könne auf mehrere Köpfe verteilt werden. „Es ist schön, wenn man zusammensitzt und sich beraten kann.“
Und was wünscht sich das Trio nach den ereignisreichen Jahren für die Zukunft? Ein paar ruhigere Jahre. "Es dürfte jetzt mal zwei Jahre dahinplätschern", antwortet Ilonka Fischer lachend. "Und dass wir unsere Qualität aufrechterhalten können", ergänzt Cornelia Herzog. Denn sie ist sich sicher: Die Zukunft liegt nicht in Altersheimen, sondern in der Pflege Zuhause.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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