Mobiler Herzschrittmacher und Blutgasanalyse
Zwei starke Pluspunkte vom Krankenhausförderverein gespendet
Stockach. Über zwei neue wichtige Geräte, die der Krankenhaus-Förderverein durch seine Unterstützung möglich machte, kann sich das Krankenhaus Stockach im Bereich der Intensivmedizin freuen. Im Rahmen eines kleinen Festakts wurde durch den Vorsitzenden Hubert Steinmann in Begleitung von Sarah Streit und Astrid Funk wie dem zweiten Vorsitzenden Werner Gaiser ein mobiler Herzschrittmacher und ein digitales Gerät zur Blutgasanalyse übergeben, die zusammen einen Wert von über 15.000 Euro darstellen.
Es ist freilich eine Spende mit Folgewirkung für den großen Krankenhaus-Förderverein, denn das Blutgasanalyse-Gerät spart zwar jetzt schon enorm viel Zeit und Wege, weil die Proben der Patienten nicht erst noch ins Labor gebracht werden müssen und vor allem, weil das Ergebnis schon nach wenigen Minuten vorliegt. Um das Gerät allerdings in das System der digitalen Krankenakte einbinden zu können, müsse hier noch eine Schnittstelle eingerichtet werden, die dann auch noch mal rund 8.000 Euro kostet, sagte Verwaltungsleiter Bernd Zimmermann bei der symbolischen Übergabe des Geräts, das bereits in Betrieb ist und dessen Vorzüge die Stationsleiterin auf der Intensivstation, Svenja Heim, beim Termin mit dem Förderverein pries.
Gerade bei Patienten mit sehr hohen Blutzuckerwerten oder anderen schweren gesundheitlichen Krisen müssten immer wieder Proben genommen werden, nicht nur zur Analyse der Sauerstoffsättigung im Blut. Bisher mussten die Mitarbeitenden damit immer ins Labor laufen, nun geht das mit ein paar Tropfen Blut direkt im Gerät, das in der Station positioniert ist.
Mehr Sicherheit am Herzen
Auch der mobile Herzschrittmacher bringt dem Krankenhaus eine Menge, erläuterte Dr. Nikolaus Bauer, der seit letzten Jahr hier im Stockacher Krankenhaus tätig ist. Weil Stockach eben im ländlichen Raum liegt und es für die Stadt keine Praxis des hausärztlichen Notdienstes gibt, gehört es zum Klinikalltag, dass Patienten mit "Unwohlsein" oder auch im gesundheitlichen Notfall immer wieder von Angehörigen ins Krankenhaus gebracht werden.
Unter diesen Patienten ist dann auch mancher Herzinfarkt, der dann schnellstens einer Stabilisierung bedarf, bevor solche PatientInnen dann in die darauf spezialisierten Kliniken gebracht werden können, wie Nikolas Baur erklärte. Auch bei Übermedikamentierung haben Patienten oft gravierende Herzprobleme, die bis zur Entgiftung aufträten, sodass man hier für einige Tage den Schrittmacher einsetzen könne.
Der mobile Herzschrittmacher wird in die Kopfvene am Hals in Richtung Herz eingeführt, was ein minimalinvasiver Eingriff ist, der im Krankenhaus schnell umgesetzt und per Ultraschall verfolgt werden könne, freut sich Dr. Baur. Die dauerhaften Herzschrittmacher müssen von spezialisiertem OP implantiert werden.
Verein wächst weiter
Der Förderverein des Kranhaus Stockach bringe die Haltung der Menschen aus der Region zu ihrer Klinik gut zum Ausdruck, freut sich der Vorsitzende Hubert Steinmann. Der Mitgliederzuwachs sei im letzten Jahr gewaltig gewesen und bei 1.700 angekommen, sodass man die 2.000 schon ins Visier nehme.
Einerseits hätten die Leute die Furcht um das Krankenhaus, andererseits gebe es eine große Zufriedenheit mit den Behandlungen wie auch dem Umgang mit den PatientInnen. Die Schließung des Krankenhauses in Radolfzell spüre man sehr stark, gerade aus dem Bereich dort bekomme man mehr Patienten, meinte auch Verwaltungsleiter Bernd Zimmermann.
Der Förderverein sieht sich aktuell durch die Nachfrage am Krankenhaus Stockach noch vor einer anderen Aufgabe, sagte Hubert Steinmann. Denn begehrt sei auch die Qualität aus der Küche des Krankenhauses, das jetzt schon an Schulen und Kindergärten in der Stadt geliefert wird. Jetzt gebe es durch die Einführung der Ganztagsbetreuung auch Anfrage für die Versorgung aus Mühlingen und Hohenfels. "Dafür bräuchte es dann eigentlich ein zweites Fahrzeug", so Steinmann.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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