Kreisbauwerk muss wegen Gefährdungspotential verschwinden
»Zollbruck« wird abgebaut

Foto: Das Brückenbauwerk beim Kreisverkehr »Zolbruck« am Ortseingang von Nenzingen muss wegen der Gefährdung der Verkehrssicherheit abgebaut werden. swb-Bild: sw
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Orsingen-Nenzingen (sw). Das Bauwerk am Kreisverkehr »Zollbruck« am Ortseingang von Nenzingen aus Richtung Stockach wird abgebaut. Der Gemeinderat der Doppelgemeinde beugte sich damit mehrheitlich einer Vorgabe des Landratsamtes Konstanz. Nach mehreren, teilweise sehr emotionalen Statements votierten neun Kommunalpolitiker für und vier gegen einen Rückbau. Ein Gemeinderat enthielt sich.

Zuvor hatte Bürgermeister Bernhard Volk dargelegt, dass die Kreisbehörde einen Widerspruch der Gemeinde abgelehnt und auf die Gefährdung des Kreisels für den Straßenverkehr hingewiesen habe. Ein Unfall wie der Mitte September 2015 hätte auch durch alle vorgeschlagenen Sicherheitsmaßnahmen nicht verhindert werden können. Zudem setzte das Landratsamt eine Frist für den Abbau bis zum 1. Februar. Ob dieser Termin mit Blick auf die Witterung eingehalten werden könne, ist fraglich, so der Rathauschef. Aber auch er war der Meinung, dass das Brückenbauwerk am Kreisel in seiner jetzigen Form nicht bleiben könne. Denn das Landratsamt hatte eine Ersatzvornahme angekündigt, sollte Orsingen-Nenzingen den Abbau weiterhin verweigern. Das bedeutet, dass die Kreisbehörde die Maßname durchführen und der Kommune die Rechnung vorlegen werde.

Zugleich mit dem Abbau stimmte der Rat mehrheitlich der Anbringung einer Straßenbeleuchtung für Radfahrer und Fußgänger im Bereich der Querung zu. Auf Antrag von Roland Riegger wurde in den Beschluss aber eingefügt, dass entsprechende Maßnahmen erst »nach Vorlage einer entsprechenden Planung und Beratungen im Gemeinderat« erfolgen werden.

Stadtrat Roland Riegger brach eine Lanze für den »Zollbruck«-Kreisel mit seinem attraktiven Aussehen und seinem historischen Bezug. Der geforderte Abbau ist seiner Ansicht nach ein »Schildbürgerstreich«. Sein Kollege Nikolaus Langner verwies auf die Gefahr eines weiteren Unfalls, für den die Gemeinde dann mit haftbar gemacht werden könne. Und Peter Wolf machte seinem Unmut Luft: Es sei nicht zu ändern, dass das Brückenbauwerk entfernt werden müsse.

Denn man müsse Verkehrsteilnehmer, die nicht fähig seien, ihr Fahrzeug zu beherrschen, vor sich selbst schützen. Auf Nachfrage gab Bürgermeister Volk an, dass ein Abbau wohl mit 3.000 bis 5.000 Euro zu Buche schlagen werde. Kosten, die die Gemeinde tragen muss.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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