Über 100 Figuren von Anton Sohn aus den Museumsbeständen erzählen mehrere Geschichten
Zizenhauser Krippe erstrahlt im Stockacher Verkehrsamt

Krippe Waldschütz | Foto: Museumsleiter Johannes Waldschütz bewundert die fertig aufgebaute Zizenhausener Krippe im Schaufenster des Verkehrsamts. Dort kann man sie bis nach den Weihnachtsferien bewundern. swb-Bild: Stadtmuseum Stockach
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Stockach. In der Adventszeit ist im Foyer des Alten Forstamts wieder eine große Krippe mit Zizenhausener Tonfiguren zu sehen und kann auch abends durch das erleuchtete Fenster bestaunt werden, informierte nun Museumsleiter Johannes Waldschütz.

Über 100 Tonfiguren aus dem Bestand des Stadtmuseums erzählen die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Christi über die Anbetung durch Hirten und drei Könige bis zur Flucht nach Ägypten. Aufgebaut hat die Krippe der Krippensammler Jürgen Rauch aus Meckenbeuren. Er hat nicht nur seinen Krippenberg zur Präsentation zur Verfügung gestellt, sondern diesen liebevoll mit Moos, Sand, Flechten und Pflanzen dekoriert.

Bis alles an seinem Platz war und jede Zizenhausener Tonfigur ihren richtigen Platz gefunden hat, dauerte der Aufbau der Krippe fast sechs Stunden. Aber es hat sich gelohnt: Bis in den Januar kann die Krippe im Foyer des Alten Forstamts nun bestaunt und die vielen kleinen Szenen darauf entdeckt werden. Denn die Weihnachtsgeschichte geht ja über unser Weihnachtsfest hinaus, weil die »Drei Könige«, die das Thema Schenken eingebracht haben, ja erst mit Verspätung an der Krippe erschienen.

Weitere Zizenhausener Krippenfiguren werden in der großen Vitrine im Erdgeschoss des Alten Forstamts ausgestellt, informiert Johannes Waldschütz weiter.

Informationen zur Krippe:

Diese Krippe vereinigt mehrere Szenen auf einem Krippenberg. Zentral ist die Weihnachtsszene zu erkennen. Wie bei vielen Krippenbergen üblich, wird der Stall durch eine gemauerte Höhle ersetzt. Hier finden Maria, Josef und das Jesuskind nebst Ochs und Esel ihren Platz. Links beten die Hirten das neugeborene Kind an. Zur Rechten erkennt man die heiligen drei Könige, zunächst zu Fuß, dann im Vordergrund noch einmal zu Pferd auf ihrem Weg dem Stern von Bethlehem folgend. Begleitet werden sie von Elefanten- und Kamelreitern sowie weißen und dunkelhäutigen Bediensteten. Gemäß der im Mittelalter entstandenen Tradition wird einer der Könige als schwarz dargestellt (heute meist Kaspar, früher Balthasar).

Oben auf dem Krippenberg ist die Flucht nach Ägypten dargestellt. Das Matthäusevangelium berichtet, ein Engel habe Josef im Traum vor dem Kindermord des Herodes gewarnt. Daraufhin sei die Familie nach Ägypten geflohen, der Engel habe ihnen den Weg gewiesen. Ergänzt wird die Krippe von Begleitfiguren: Wer kann hier den Musikanten, die Frau mit der Gans oder den Boten erkennen?

Eigentlich gehören noch vier weitere Szenen zu dieser Zizenhausener Krippe, darunter die Beschneidung Christi im Tempel und der Kindermord des Herodes'. In Gänze umfasst diese Zizenhausener Krippe über 130 Figuren. Entworfen wurden die Figuren von Anton Sohn (1769-1840), der sich 1799 in Zizenhausen niederließ. Er stellte für jede Figur eine Prägeform (Model) her, die es erlaubte, die Tonfiguren in Serie herzustellen. Die Zizenhausener Krippen erfreuten sich im Bodenseeraum und in Oberschwaben damals großer Beliebtheit.

- presseinfo

Autor:

Redaktion aus Singen

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