Weihnachtsrundgang in Stockach
"Wir können von Glück sprechen, dass wir so ein Krankenhaus haben"

Im Bild Dr. Nikolas Baur, Dr. Svjetlana Peka, Bürgermeisterin Susen Katter, Patient Stefan Fergusson, Dr. Cordula Gans, und der leitende Oberarzt Dr. Ulrich Wanner beim Weihnachtsrundgang durchs Stockacher Krankenhaus. | Foto: Fiedler
  • Im Bild Dr. Nikolas Baur, Dr. Svjetlana Peka, Bürgermeisterin Susen Katter, Patient Stefan Fergusson, Dr. Cordula Gans, und der leitende Oberarzt Dr. Ulrich Wanner beim Weihnachtsrundgang durchs Stockacher Krankenhaus.
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Stockach. Für Bürgermeisterin Susen Katter war es nach dem großen Seniorennachmittag am Donnerstag in der Jahnhalle die Premiere für den Weihnachtsrundgang im Stockacher Krankenhaus, der sie doch beeindruckt hatte. "Wir können von Glück sprechen, dass wir so ein Krankenhaus vor Ort haben", brachte es Stefan Fergusson aus Wahlwies auf den Punkt, der gerade im Krankenhaus zur Behandlung ist, aber zum Weihnachtsfest nach Hause darf und dort noch die Plätzchen backen will, zu denen er bisher nicht gekommen war. Bürgermeisterin Susen Katter war den Nachmittag über mit den leitenden Ärzten unterwegs, um alle Patienten zu besuchen und um ein symbolisches kleines Geschenk zu überreichen. Beeindruckt haben die vielen positiven Rückmeldungen, sagte sie beim Rundgang. Einerseits, dass die als Bürgermeisterin sie besuchen kam, aber auch um den Personal hier im Krankenhaus ein großes Lob auszusprechen.

Wie der Geschäftsführer des Krankenhauses Michael Hanke sagte, sei man derzeit gut gefüllt mit Patienten, wenn auch möglichst viele noch vor den Feiertagen wieder nach Hause dürfen, soweit das medizinisch vertretbar ist. Auch in diesem Jahr habe sich die Verstärkung des Zustroms aus dem Bereich Radolfzell und Höri nach der Schließung des Krankenhauses dort verstärkt, wie auch aus dem oberen Hegau und auch aus den beiden angrenzen Landkreisen im Osten und die Rückmeldungen der Patienten seien sehr positiv, so dass das Krankenhaus auch anderen Empfohlen werde, gerade auch bei Notfällen.

Was die geplanten Krankenhausreform betrifft so sei man viele alle anderen Krankenhäuser in Wartestellung. Das Land wolle im kommenden Jahr entscheiden, welche Leistungsbereiche sie wo platziert haben wolle, das heißt wo welche Angebote der Grundversorgung gemacht werden sollen aus Sicht des Sozialministeriums. Solange sind erst auch mal weitere Investitionen hier ausgesetzt. Das Stockacher Krankenhaus hat sechs Leistungsbereiche mit der Inneren Medizin, Chirurgie an der Wirbelsäule, Hüft- und Knieprothetik, der Intensivstation wie der Notfallversorgung eingereicht, nun heißt es abwarten. "Unser Krankenhaus erfüllt hier im Osten des Landkreises und auch für die angrenzenden Landkreise eine sehr wichtige Funktion auch als Anlaufstelle, selbst wenn die Patienten nach einer Erstversorgung an andere Kliniken weiter geleitet werden, zum Beispiel bei Herzinfarkten", macht der Oberarzt Dr. Ulrich Wanner deutlich. "Wir haben inzwischen rund 10.000 ambulante Patienten, davon rund 5.500 Notfälle im Jahr, die oft auch an Singen lieber vorbeifahren, aus Furcht vor den langen Wartezeiten dort."

Michael Hanke ergänzt: "Da hier die Notfallambulanz der kassenärztlichen Vereinigung schon vor Jahren gestrichen wurde, müssten die Patienten dann auf die niedergelassenen Ärzte ausweichen, wenn das Land das Krankenhaus hier als überflüssig betrachten würde. Und das könnten die nie bewältigen."
Das ist derzeit nicht der einzige Hemmschuh für das Stockacher Krankenhaus. Die Pflegesatzverhandlungen mit den Krankenkassen rückwirkend für 2023 haben noch nicht mal begonnen. "Ich hoffe dass wir nun im Januar in eine erste Runde einsteigen können".

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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