Orsingen-Nenzingen sagt »nein« zu Windkraftanlagen
Wind aus den Segeln genommen
Orsingen-Nenzingen (sw). Wind muss schon sein. Ohne Windhöffigkeit keine Windkraftanlagen. Mit dieser Begründung lehnte der Gemeinderat von Orsingen-Nenzingen in seiner jüngsten Sitzung einen Antrag auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung für mögliche Windräder auf dem Kirnberg ab. 13 Ratsmitglieder votierten für die Ablehnung, zwei waren dagegen.
Die Begründung für die Entscheidung, so Bürgermeister Bernhard Volk, liegt aber nicht in ideologischen oder Weltanschauungsgründen für oder gegen Windkraft, sondern in einem nach Ansicht des Rats beachtlichen Mangel der vorliegenden Untersuchungsergebnisse. In den Antragsunterlagen würden keine Angaben zur Windhöffigkeit gemacht, und somit sei eine wesentliche Genehmigungsvoraussetzung nicht belegt worden. Aus den Reihen des Kommunalparlaments wurde erklärt, dass somit keine Informationen über die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen vorliege - und das sei ein wesentlicher Punkt im Genehmigungsverfahren.
Angedacht ist die Aufstellung von zwei Windenergieanlagen auf dem Kirnberg auf der Gemarkung von Steißlingen. Das Landratsamt Konstanz hatte im Zuge des Genehmigungsverfahrens auch Umlandgemeinden mit ins Boot geholt, die durch die optische Wahrnehmung der Windräder betroffen sein könnten. Eine Stellungnahme konnten die Kommunen abgeben, die sich in einem Umkreis von fünf Kilometern zum möglichen Standort befinden. Es handelt sich dabei um ein vereinfachtes immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren ohne Öffentlichkeitsbeteiligung.
Die geplanten Anlagen gehören zum Typ Nordex N131/3300 mit einer Nabenhöhe von 134 Metern, einer Gesamthöhe von 199,9 Metern und einer Nennleistung von 3.300 KW. Die Gemarkung Orsingen würde laut SItzungsvorlage weder bei de rZuewegung noch im Zusammenhang mit der Kabeltrasse berührt. Die Entfernung würde etwa 1.420 Meter zur Wohnbebauung und dem Gewerbegebiet Orsingen betragen.
- Simone Weiss
Autor:Redaktion aus Singen |
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