»Damenkaffee« mit vielen Geschmacksnoten

Wie ein Koffein-Schub

Stockach. Ach, es ist zum Heulen. Da kämpft sich frau durch die Untiefen der virtuellen Welt, kämpft mit dem Internet, mit dem Computer, macht sich mit den englischen Fachbegriffen vertraut – alles, um einen Männer-Relaunch durchzuführen. Ein Update des eigenen Ehemannes. Und was ist das Ende vom Lied? Da sitzt der gleiche farblose Langweiler da wie zuvor. Doch dieser hier hat keinerlei Power. Ist nicht mal zum Staubsaugen zu gebrauchen. Ja, Frauenträume wurden beim »Damenkaffee« nur teilweise wahr. Das mit dem Aufpeppen des geliebten Ehepartners hat nicht funktioniert. Doch sonst konnten sich Frauen bei der fasnächtlichen Veranstaltung der Alt-Stockacherinnen im Bürgerhaus »Adler Post« in Stockach ausleben. Es gab ein abwechslungsreiche Programm mit Sketchen, Tänzen und Humor, es gab Kaffee, Kuchen und ein Gläschen Sekt, es gab Geselligkeit, Klatsch und Tratsch.

In der Schulklasse wurden die Rollen vertauscht. Die Schülerinnen fragten Lehrerin Frau Sauerbier: »Was sind drei Packen minus ein Packen.« Antwort: »Einpacken.« Taten die Schülerinnen dann auch. Sie packten ein, um nach Hause zu gehen. Ja, so leicht kann man eine Lehrerin übertölpeln. Die Waage leider nicht. Den täglichen Kampf vieler Frauen stellten Ulrike Gabele und Vera Ossola nach. »Walking und Abnehmen«. Ja, das mit dem Walking ist so eine Sache. Nach fünf Minuten ist die Luft schon raus. Und eigentlich wäre ein Kaffeeklatsch bei Kaffee und Kuchen auch viel schöner. Da bleibt dann auch Raum für Frauengespräche: »Der Lebensgefährte kann zur Lebensgefahr werden.«

Vor allem dann, wenn er völlig untalentiert ist. So wie die beiden Bankräuber, die in die »Spass-Kasse« stürmten. Sie reden sich mit dem Vornamen an, vertrauen der netten Dame am Schalter allerlei an, lassen sie sogar mit dem Wachtmeister telefonieren. Und am Schluss, als die Angestellte ihnen zeigt, wie ein Überfall funktioniert, haut sie mit dem Geld ab. Dumme Bankräuber ohne Talent! Das Fluchtauto hatten sie sogar noch beim Taxi-Unternehmen »Bleifuß« bestellt. Den hatten die jungen Damen nicht, die mit den beiden Tänzen – Rock'n'Roll und Bollywood – eine kesse Sohle auf's Parkett legten.

Die Damen im Bürgerhaus erwiesen sich als dankbares Publikum, das mitlachte, mitgrinste, mitfieberte, mitmachte. Auch bei der bewährten »Buggy-Band«, die alle Unterhaltungsregister zog. Ulrike Gabele von den Alt-Stockacherinnen hatte sich mit ihrer Mannschaft viel Mühe gegeben, um dem »Damenkaffee« die richtige Geschmacksnote zu geben – nicht zu süß, aber auch nicht abgestanden. Einfach eine kleine, starke Überraschung, die wie ein Koffein-Schub aufrüttelte.

- Simone Weiß