Virtual Reality im Immobiliengeschäft stark im Vormarsch
Wenn aus Fantasie Realität wird
Stockach. Zugegeben, es sieht für einen Außenstehenden schon sehr ulkig aus, wenn jemand mit einer überdimensionalen Science Fiction Brille auf der Nase und einem Controller in der Hand wild in der Luft rumfuchtelt. Wenn man dann aber einen Blick auf den Bildschirm wirft und sehen kann, was die andere Person durch die Brille gerade betrachtet, wird das ganze schon greifbarer.
Virtual Reality ist schon seit einigen Jahren ein interessantes Thema in der Autoindustrie. Seit geraumer Zeit wird die Technik verstärkt im Bereich Immobilien und Wohnungsbau eingesetzt. Zu diesem Anlass lud der Gewerbeverein Bodman zu einem Infoabend ein. Gemeinsam mit der Swissinteractive AG, die Marktführer für Architekturvisualisierungen in der Schweiz ist, boten sie interessante Einblicke in die moderne Technologie.
»Innovation Room« heißt das Projekt der schweizer Agentur, das einem ermöglicht, geplante Immobilien noch vor der Fertigstellung zu besichtigen und zu erleben. Das habe den Vorteil, dass der Kunde vorab eine plastische Idee davon bekommt, wie die Immobilie aussehen könnte. Das alles mit Hilfe von Reality Brillen, die eine nahezu perfekte, virtuelle Realität erzeugen, die optisch kaum von der tatsächlichen Realität unterschieden werden kann. Dabei werden zwei Brillensysteme unterschieden, die verschieden gelagerte 3D-Erlebnisse liefern: augmented und virtual. »Ich sehe nach wie vor die Realität, es wird aber ein synthetisches Bild eingeblendet«, beschreibt Achim Rehaag vom Gewerbeverein, der den Abend moderiert hat, die augmented Reality. Bei der virtual Reality hingegen tauche man komplett in eine andere Welt ein.
Die Besucher hatten die Möglichkeit in einer Computer-Luxuswohnung in Paris einzutauchen. Dabei standen den Teilnehmern viele Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Von Teleportation von Raum zu Raum, dem Öffnen von Türen und Fenstern, bis hin zur Änderung der Farben der Möbel und dem Bodenbelag war alles möglich. Ein Teilnehmer wollte gar die Dusche bedienen. »Beim nächsten Mal nehmen wir eine Gießkanne mit, dann wird es noch realistischer«, schmunzelt Rehaag. Die »Aussicht« aus der Pariser Wohnung war fantastisch. Dabei habe die schweizer Agentur vom höchstmöglichen Punkt des Eiffelturms ein Panoramabild gemacht und es anschließend drübergelegt, so Sebastian Jonas von Swissinteractive. »Affengeil«, »surreal« und »das ist nicht normal« waren nur einige der Kommentare der Besucher. »Es dauert bis zu zehn Wochen, bis so eine Wohnung fertig ist«, erzählt Jonas weiter.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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