Schule Eigeltingen: Werner Leber bleibt nach Verabschiedung
Weitere Sprints nach dem Endspurt

Foto: Werner Leber war lange Kapitän an der Gemeinschaftsschule Eigeltingen gewesen. Nun wird er in den Ruhestand verabschiedet.swb-Bild: Wernersbach
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Eigeltingen (sw). Er sprintet noch immer im Sauseschritt durch das Schulhaus. Die offene Tür zum leeren Klassenzimmer wird geschlossen, Schülern die Tür zum Unterrichtsraum geöffnet, die Umbauarbeiten des Aquariums begutachtet. Überall hat er seine Augen, kein Detail entgeht ihm, er ist ein Stück Schule. Und doch: Werner Leber, scheidender Rektor der Gemeinschaftsschule Eigeltingen, erklärt, er spüre zum Abschied »Ruhe und stille Freude«. Schwer vorstellbar bei dem Energiebündel.

Doch er weiß »seine« Schule in guten Händen - der bisherige Konrektor Michael Wernersbach übernimmt das Ruder. Und Werner Leber bleibt der Bildungseinrichtung auch im (Un-)Ruhestand erhalten: Als Lernbegleiter wird er sich zunächst befristet auf zwei Jahre ehrenamtlich um den Schulhof kümmern, der bewegungsfreundlich gestaltet werden soll. Diese Aufgabe packt er mit dem ihm eigenen Elan an. Doch zunächst steht am Freitag, 29. Juli, um 16.30 Uhr seine Verabschiedung in den Ruhestand an der Schule an. Die Feier ist offen für jedermann, denn Werner Leber ist die Begegnung mit Menschen wichtig.

Die hat er reichlich gehabt. Etwa 1.500 Schüler hat der in Singen Geborene auf ihrem Weg in Eigeltingen begleitet, und drei Meilensteine waren dabei wichtig, seit er 1992 Rektor geworden war - die Bildung der Werkrealschule mit Standortklasse zehn, die Umwandlung in eine Ganztagesschule als erste allgemeinbildende Schule im Landkreis und die Etablierung als Gemeinschaftsschule. Hat alles geklappt: »Wir sind am Markt gut aufgestellt.«

Denn ein Großteil seines beruflichen Lebens steckt in der Schule Eigeltingen: Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Karlsruhe, dem Referendariat an der Grund- und Hauptschule in Stockach und der ersten Lehrerstelle in Fridingen an der Donau kam er nach Eigeltingen - und ist geblieben. So sind es denn auch große Fußstapfen, die Michael Wernersbach nach eigenen Angaben erwarten. Er freue sich auf die Aufgabe und gehe sie mit Respekt an, erklärt der 34-Jährige, der Bewährtes fortführen, aber auch eigene Akzente setzen möchte.

Dazu gehört für ihn der weitere Aufbau der Gemeinschaftsschule, von deren Konzept er und Werner Leber restlos überzeugt sind. Das Gymnasium habe seine Berechtigung, doch die Gemeinschaftsschule sei ergänzend dazu das Modell der Zukunft. Die hohen Anmeldezahlen mit 75 Schülern für die fünfte Klasse in Eigeltingen sieht Michael Wernersbach als Bestätigung des eingeschlagenen Kurses an. Ab nächstem Schuljahr werden etwa 630 Kinder und Jugendliche in Eigeltingen beschult. Sie können sich auf neue naturwissenschaftliche Räume freuen, die gerade erstellt und bis November fertig sein werden.

Wie Werner Leber ist Michael Wernersbach ein Vollblutlehrer. In Hockenheim in der Kurpfalz geboren und in Mannheim aufgewachsen beendete er zunächst ein BWL-Studium, bevor der in der Jugendarbeit mit Herzblut Engagierte an der PH in Karlsruhe Lehramt studierte. Nach dem Referendariat in Heilbronn kam er nach Eigeltingen, denn beim Vorstellungsgespräch hatte er sich mit Werner Leber bestens verstanden. Anderthalb Jahre war er Lehrer, dann wurde er Konrektor und nun also Rektor.

Er und Werner Leber seien ein kreatives »Chaoten-Team« gewesen, meint der Pädagoge augenzwinkernd und sieht gerade noch, wie Werner Leber aus dem Gesprächszimmer spurtet. Muße sei ihm wichtig, hatte er gerade noch betont. Doch draußen wartet eine Delegation des Kindergartens, die ihm Lebewohl sagen möchte. Wusch! Und weg ist er.

- Simone Weiss

Autor:

Redaktion aus Singen

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