Kreisvorsitzender Schwaebsch kritisiert "Merkelismus" und dessen Vertreter schaft
Weidel-Auftritt zum AfD-Europawahlkampf von Protesten begleitet

AfD Demo | Foto: Starke Polizeikräfte hatten den Bereich des Bürgerhaus Stockach abgeriegelt. Die Demonstration gegen den Europawahlauftakt der Partei verlief friedlich. swb-Bild: of
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Stockach. Von unüberhörbaren Protestbekundungen war der in Stockach angesetzte Start in den Europawahlkampf der "AfD" am Samstagabend geprägt. Rund 80 Vertreter der Partei, die nach Angaben Von Steffen Jahnke vom Kreisverband der AfD aus dem weiteren Umkreis von Waldshut bis Ulm kommen, mussten sich ihren Weg durch die von der Konstanzer Antifa organisierte Gegenkundgebung bahnen, um in Bürgerhaus Adler Post zu gelangen. Die Fraktionssprecherin der AfD im Bundestag, Alice Weidel, die hier die Rede hielt, zeigte sich bestürzt über den Protest: Sie habe Bekannten abgeraten, hier nach Stockach zu kommen, sagte sie zu Beginn ihrer Rede, die auch erst spät auf das AfD-Zentralthema der Forderung nach dem Austritt Deutschlands aus der Eurozone kam. AfD Kreisvorsitzender Walter A. Schwaebsch verwies in seiner Begrüßung auf zwei offene Briefe, die er an den Konstanzer OB Burchhardt und an den Bundestagsabgeordneten Andreas Jung geschrieben hatte, denn seiner Meinung nach hätten die Veranstalter hier offen zur Gewalt gegen Mitglieder der AfD aufgerufen. Bereits in den Tagen vor der Veranstaltung wurden die Fassade und die Türen zum Bürgerhaus Adler-Post besprüht mit Parolen gegen die AfD. Daraufhin wurde vermittelt, dass die Wahlveranstaltung auch nur noch für Parteimitglieder zugänglich sei. An den Türen wachte in Sicherheitsdienst über die ankommenden Gäste. Es durften aber auch Gäste von Parteimitgliedern mit hinein in den Saal.

Inhaltlich übte Walter Schwaebsch in seiner Rede zur Einstimmung auf die Fraktionsprecherin recht rustikale Kritik an der aktuellen Bundespolitik. Er wolle Deutschland statt "Buntland" stellte er klar. Den Bundestagsabgeordneten Andreas Jung bezeichnete er als "Statthalter des Merkelismus" in der Region, den Grünen unterstellte er Genderwahn, die Europapolitik sei ein Steuergeldverschlinger, der sich um den elektrische Widerstand von Honig kümmere. Da müsse aufgeräumt werden, meinte Schwaebsch. Alice Weidel selbst begann ihre Rede mit Passagen aus ihrem aktuellen Buch, sie schwenkte dann über Klagen an der aktuellen Debattenkultur im Bundestag zum Thema Euro über, zu dessen Rettung marode "Südländer" gestützt würden. Deshalb müsse Deutschland wieder raus aus der Eurozone. Fragen zu aktuellen Spendenaffaire wurden nicht beantwortet.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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