Professor Werner Mezger taucht in die Gesichte närrischer Rechtssprechung ein
Warum halten die Stockacher Narren Gericht?
Stockach. Am Dienstag, 18. Januar, spricht Professor Werner Mezger über Narrengerichte, Narrenreiche und närrische Gesellschaften. Der aus vielen Publikationen und dem Fernsehen bekannte Fasnachtsexperte ordnet das Stockacher Narrengericht mit seiner jahrhundertealten Geschichte in größere historische Zusammenhänge ein.
In der Frühen Neuzeit entwickelten Narren eine eigene, skurrile Gerichtsbarkeit, die sich humorvoll mit dem Alltag auseinandersetzte, riefen utopische Staatsgebilde aus, die am Aschermittwoch wieder in sich zusammenbrachen, oder schlossen sich zu komischen Gemeinschaften zusammen, die nicht selten hohes Ansehen genossen.
Als eines der prominentesten Zeugnisse dieser Traditionen hat sich das Stockacher Narrengericht erhalten. Im Vortrag vergleicht Mezger das Narrengericht mit verwandten Institutionen wie der Gesellschaft der Narrenmutter von Dijon, der Geckengesellschaft von Cleve oder der Narrengesellschaft von Augsburg. Während die letzteren alle untergegangen sind, hat immerhin noch ein seltsames närrisches Gebilde überlebt, nämlich die Narrenakademie von Dülken, die sich „erleuchtete Monduniversität“ nennt und von der in Süddeutschland kaum jemand etwas weiß.
Es gilt die aktuelle 2G-Plus Regel. Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, bitten die Veranstalter um Anmeldung bei der Volkshochschule Landkreis Konstanz unter www.vhs-landkreis-konstanz.de/programm/vortraege/kurs/Werner-Mezger-Inszenierungen-der-verkehrten-Welt-Narrengerichte-Narrenreiche/221-1048
Der spontane Besuch und die Bezahlung an der Abendkasse ist – solange Plätze verfügbar sind – ebenfalls möglich.
- presseinfo
Autor:Redaktion aus Singen |
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