Gemeinsame Forderung ans Verkehrministerium
VCD: Ablachtalbahn sofort fit machen vor Sperrung der Gürtelbahn

Die Biberbahn zieht als Freizeitbahn immer mehr Fahrgäste zwischen Stockach und Meßkirch, auch die Betreiber der Bahn bringen die Strecke als Ausweichstrecke für die Zeit der Sperrung der Biberbahn ins Gespräch, als Spange zwischen Radolfzell und Ulm. | Foto: of/ Archiv
  • Die Biberbahn zieht als Freizeitbahn immer mehr Fahrgäste zwischen Stockach und Meßkirch, auch die Betreiber der Bahn bringen die Strecke als Ausweichstrecke für die Zeit der Sperrung der Biberbahn ins Gespräch, als Spange zwischen Radolfzell und Ulm.
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Stockach/Konstanz. "Die Ablachtalbahn soll sofort offiziell zur potenziellen Umleitungsstrecke für die Verbindung Basel –Ulm (IRE3) erklärt werden", fordern die Kreisverbände Konstanz, Bodenseekreis, Ravensburg, Sigmaringen, Biberach und Zürich des Verkehrsclub Deutschland (VCD) über deren Sprecher in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Begründung zielt auf den ausbaubedingten Ausfall der Bodenseegürtelbahn in den kommenden Jahren, bei denen sich eine mehrjährige Vollsperrung verschiedener Abschnitte ankündigt. Ohne Umleitungsmöglichkeit müsste der IRE3 zwischen Radolfzell und Friedrichshafen durch einen in jeder Hinsicht unattraktiven Schienenersatzverkehr per Langstreckenbus ersetzt werden, führen die Vertreter des VCD ins Feld.
Die in jeder Hinsicht bessere Alternative wäre es aus ihrer Sicht, den IRE3 von Radolfzell über die Ablachtalbahn umzuleiten, sodass er in Aulendorf wieder seine eigentliche Fahrlage nach Ulm erreichen könnte (Rückfahrt entsprechend). Die VCD-Sprecher beziehen sich dabei auf ein Schreiben des Singener Landtagsabgeordneten und verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Hans-Peter Storz über eine Anfrage zum Potenzial der Ablachtalbahn, bei der Verkehrsminister Winfried Hermann folgendermaßen antwortete: „Das überregionale Potenzial der Strecke sei im Detail noch nicht untersucht worden. Die Ablachtalbahn stelle eine interessante Möglichkeit dar, um im Falle von künftigen Bauarbeiten auf der Bodenseegürtelbahn und der Gäubahn die negativen Auswirkungen auf die Fahrgäste zu mindern. Eine diesbezügliche Planung könne jedoch nur mittel-bis kurzfristig erfolgen."

Um als Umleitungsstrecke zur Verfügung zu stehen, müsse dies jedoch bei der Reaktivierung der Ablachtalbahn konzeptionell mitgedacht und umgesetzt werden. Ansonsten drohe die Situation, dass die Verantwortlichen erst kurz vor Baubeginn auf der Gürtelbahn feststellen würden, dass eine Umleitung gar nicht möglich ist, weil eventuell auf der Ablachtalbahn die  Streckengeschwindigkeit nicht ausreichend geplant wurde oder die Ausweichstellen an der falschen Stelle liegen. Eine solche Fehlentwicklung müsste unbedingt vermieden werden, so die Sprecher des VCD.

Aus dem gleichen Grunde sollte aus Sicht des Verkehrsclubs nun endlich untersucht werden, welches überregionale Potenzial Verbindungen über die Ablachtalbahn haben. Es gibt unseres Wissens keine zuverlässigen Daten hinsichtlich des überregionalen Potenzials der Ablachtalbahn. Da die Ablachtalbahn eine nicht-bundeseigene Bahnstrecke ist, liege die Verantwortung hierfür bei der Landesebene.
"Wir fordern daher das Verkehrsministerium auf,  bezüglich des überregionalen Potenzials der Strecke künftig auf der Basis einer tragfähigen Datengrundlage zu arbeiten. Hierzu soll eine wissenschaftliche Studie zur Erfassung des überregionalen Potenzials der Strecke in Auftrag gegeben werden", so die Erklärung des VCD.

Die Einstufung der Ablachtalbahn als Umleitungsstrecke für die Bodenseegürtelbahn würde aus der Sticht der VCD-Sprecher "überhaupt kein Geld" kosten, die Kosten für die geforderten Untersuchungen dürften sich im fünfstelligen Bereich bewegen.
Beide Maßnahmen seien durch ihren präventiven Charakter aber sehr geeignet, unnötige Mehrausgaben zu vermeiden beziehungsweise den überregionalen Bahnverkehr in der Region resilient und zukunftsfähig zu gestalten."

Quelle: VCD Konstanz, Christian Messner

Autor:

Presseinfo aus Singen

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