Nachbarschaftsverein mit steigender Nachfrage

Unterwegs von Haus zu Haus

Mühlingen. Der Bedarf ist da. Insgesamt 3.800 Stunden waren die 32 ehrenamtlichen Helfer der »Hilfe von Haus zu Haus Nachbarschaftshilfe Mühlingen« für ihre 47 betreuten Klienten im Einsatz - eine Steigerung von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage sei stark gestiegen, erklärte denn auch Einsatzleiterin Victoria Kunert im Rahmen der Mitgliederversammlung im Bürgersaal des Rathauses Mühlingen. Das Aufgabenspektrum des gemeinnützigen Vereins ist dabei groß: Zum Portfolio gehören hauswirtschaftliche Versorgung, Gespräche, Spaziergänge, Begleitungen zum Arzt, zum Einkaufen oder zur Krankengymnastik sowie individuell abgestimmte Leistungen. »Seit Bestehen der Nachbarschaftshilfe im Jahr 2008 wurden insgesamt 110 Klienten betreut«, wird im Pressetext mitgeteilt.

Der Alltag der Helfenden ist dabei nicht immer einfach. Der angebotene Spielenachmittag etwa wurde wegen zu geringer Resonanz gestrichen, und die neuen Datenschutzrichtlinien zwingen zum Entwickeln von entsprechenden Formularen. Die Suche nach Ehrenamtlichen und Funktionsträgern ist auch bei der Mühlinger Nachbarschaftshilfe schwierig: »Die vorgesehenen Ergänzungswahlen für die kommissarische Besetzung des Postens der Kassiererin brachte leider kein Ergebnis, so dass Brigitte Wegmann-Brückner die Kasse weiterführen muss«, erläutert der Pressetext. Auch für die erkrankte Schriftführerin konnte kein Ersatz gewonnen werden. Nach der Versammlung erklärte sich Hilde Schmid bereit, den Posten vertretungsweise zu übernehmen: »Die Vorstandschaft hofft, dass mit den Neuwahlen 2020 wieder alles in geregelten Bahnen laufen kann. Auch neue Beisitzer werden benötigt«.

Für seine zahlreichen Aufgaben kann der Verein auf eine ausgeglichene Kassenlage zurückgreifen. Kassiererin Brigitte Wegmann-Brückner erklärte im Rahmen der Mitfliederversammlung, dass bei Einnahmen von über 60.000 Euro Ausgaben von rund 55.000 Euro getätigt werden mussten. Bleibt unterm Strich ein Überschuss von knapp 6.000 Euro. Als erfreulich bezeichnete die Kassiererin, dass die Gemeinde ihren Zuschuss auf 3.000 Euro pro Jahr erhöht habe und die Weihnachtsspendenaktion 900 Euro eingebracht habe. »Das gute Polster ermöglicht wieder die Finanzierung weiterer Schulungsveranstaltungen und die Abdeckung gestiegener Kosten«, heißt es im Pressetext. Das Budget von 2019 geht von Einnahmen von ungefähr 56.000 Euro und Ausgaben von 54.000 Euro aus.

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- Simone Weiß