Herbstkonzert der Stadtmusik Stockach ganz amerikanisch
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Stadtmusik Stockach | Foto: Pianistin Cristina Marton am Flügel begeisterte das Publikum in der Jahnhalle Stockach mit ihrer Interpretation der »Rhapsody in Blue« und wurde von der kleinen Besetzung der Stadtmusik Stockach unter Helmut Hubov begleitet. swb-Bild: wh
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Stockach (wh). Wer gar nicht gekommen war, hatte etwas verpasst. Die vielen, vielen Freunde der sinfonischen Blasmusik, die das Herbstkonzert der Stadtmusik Stockach in der Jahnhalle verpasst haben - sie alle können nur darauf hoffen, dass das Konzert mitgeschnitten wurde und bald auf CD erscheint. Jedenfalls wurden die fehlenden Musikfreunde durch die knapp 300 Zuhörer würdevoll und frenetisch vertreten. Mit minutenlangem, stürmischem, ehrlichem Applaus bedankten sie sich bei Musikdirektor Helmut Hubov, der Pianistin Cristina Marton und den Frauen und Männern, den Musikern der Stadtkapelle Stockach. »Glanzvoll«, »grandios« und »formidabel, ja großartig und beeindruckend«, so lauteten die Beifallsbekundungen des Publikums.

Mit Blick auf den US-amerikanischen Auftritt in der Carnegie-Hall in New York beim dortigen »Music Festival 2017« unter dem Motto »Sounds of Summer«, die Klangwelten des Sommers, haben sich die Musiker unter dem biegsamen, flexiblen Stab von Helmut Hubov konzertant sinfonisch eingestimmt und in Stellung gebracht. Auch bei diesem Wettbewerb geht es um Punkte und Siegplätze. Mit der »Candide Suite« (Leonhard Bernstein 1918–1990), der »Rhapsody In Blue« (George Gershwin 1898–1937), dem »Divertimento for Band« (Ira Hearshen 1948), »Summertime« (aus »Porgy and Bess« von Gershwin) und »Easter Monday On The White House Lawn« (John Philip Sousa 1854–1932) und der Zugabe »Wedding Dance« (Jacques Press 1903–1985) hat Hubov eine glanzvolle Hommage klassischer amerikanischer Komponisten zusammengestellt und mit seinen Musikern beeindruckend zelebriert. Der dramatische Aufbau des Konzertprogrammes in fünf Stücken spiegelt den klassischen Musik-Literaturaufbau wieder, und Moderatorin Nadine Heinzle konnte mit informativen Anmerkungen den Hintergrund zu diesen Stücken erhellen.

Die Stadtmusik bereitete mit fünf Sätzen aus dem Musical »Candide« mit ihrer Intonation, Dynamik, künstlerischen Ausdruckskraft, Technik in allen Registern und den Solostimmen den musikalischen Boden für die Pianistin Cristina Marton. Sie ist gebürtige Rumänin, lebt seit 2009 in Singen und unterrichtet als Musiklehrerin an der Jugendmusikschule. Ihre Interpretation der blauen Rhapsodie forderte Andacht, Versenkung, Hingabe und Explosion der Gefühle, die eine virtuose Zugabe unvermeidlich machten.

Begleitet wurde sie von der kleinen Besetzung der Stadtmusik. Überhaupt waren höchste Konzentration und Qualität der technischen und künstlerischen Ausführung, auch in den jazzigen und teils hoch komplizierten Klangvariationen, das Eintrittsbillett für die New Vorker Carnegie-Hall.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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