Krankenhaus-Förderverein mit Superlativen
Tusch statt Tatort

Foto: Streiter für das Krankenhaus Stockach: Angelika Lempp, Gudrun Stolz, Hubert Steinmann, Elisabeth Bürgermeister, Werner Gaiser und Siegfried Bühler vom Vorstand des Fördervereins.swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Erschreckt blickende Augen. Fadenkreuz. Klaus Doldingers »Tatort«-Melodie. Spektakulärer kann eine Jahreshauptversammlung nicht beginnen. Ja, Hubert Steinmann, der Vorsitzende des Fördervereins des Krankenhauses Stockach, weiß seine Pointen gut zu akzentuieren. Nach einem in »Tatort«-Manier gestalteten Diavortrag skizzierte er die Arbeit »seines« Vereins, dessen Fokus auf der Neugestaltung des Eingangsbereichs der Klinik liegt. Bei der ehemaligen Raucherecke soll das Entree freundlicher, ansprechender gemacht werden, und ergänzend dazu wird mit Hilfe der Hohenfelser Firma Paul Saum die Außenanlage aufgehübscht.

Bei diesen Mammutaufgaben ist es gut, dass der Verein stabile Mitgliederzahlen hat: 1.023 Personen waren es laut Kassiererin Gudrun Stolz im Vorjahr, die für Beiträge in Höhe von 20.704 Euro sorgten. Hinzu kommt eine Rekordspendensumme von 68.700 Euro. Zum Vergleich: 2011 waren es noch 8.734 Euro gewesen. Geld, das auch in Anschaffungen für die Klinik fließt. 46.624 Euro wurden im Vorjahr für ein Smartboard, Langzeit-EKGs, ein Schweißgerät, Möbel oder andere Gerätschaften ausgegeben. Die 400.000-Euro-Marke wurde damit bei den Förderungen seit Bestehen des Vereins geknackt, und bis zum Jubiläumsjahr 2018 wird laut Hubert Steinmann die 500.000-Euro-Grenze angepeilt.

Denn das Krankenhaus braucht Rückenwind, wie Bürgermeister Rainer Stolz hervorhob: Bund und Land seien gegen den Erhalt kleiner Häuser, und es müssten nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch menschlich-emotionale Effekte überschaubarer Einheiten berücksichtigt werden. Dr. Jürgen Brecht als ärztliche Direktor betonte, dass das gelenkchirurgische Zentrum im Haus längst nicht mehr der Größe des Einzugsgebiets entspreche. Und Berthold Restle als neuer Geschäftsführer führte aus, dass der Förderverein jede Unterstützung erhalte: Mitglieder sollen auch unter dem Personal geworben werden, daher werde Hubert Steinmann während der nächsten Betriebsversammlung ein Referat halten. Die wirtschaftliche Situation sei nicht einfach, da etwa jeder ambulante Notfall ein Defizit von 88 Euro verursachen würde.

Umso wichtiger ist der Förderverein, der sein XXL-Projekt, die Neugestaltung der Pforte, in etwa acht Wochen abschließen möchte. Dann mit einem Tusch, statt mit »Tatort«-Musik.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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