»Conzil« und ihr Glücksstrahl machen es möglich
»The Winner« ist N41

Kuhschisslotterie Seelfingen  | Foto: Die »Kuhschisslotterie« in Stockach-Seelfingen lockte viele Interessierte an. swb-Bild: wh
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Stockach/Seelfingen. Wenn die Präsidentin des Narrenvereins »Taubenriedgärtner« in Seelfingen, Ute Braun, bei hochsommerlichen Temperaturen den gut 350 Besuchern und den vielen, vielen Kindern vor dem riesigen Wiesen-Schachbrettmuster »Narri-Narro« zuruft, wenn die Zuschauer ihre roten Lose zählen und die Nummern beschwören, wenn der Landwirtschaftsmeister Simon Käppeler ein Prachtexemplar von einer Simmental-Fleckvieh-Kuh zwischen der stromgeladenen Umgrenzung hindurch auf das Spielfeld führt - dann ist im Tal die »Kuhschisslotterie« der Seelfinger Narren.

»Conzil« hatte es überhaupt nicht eilig und steigerte mit ihren teils gemächlichen, teils spurtenden Schauläufen über das Spielfeld die Spannung bis ins Unerträgliche. Dann nach über einer halben Stunde Präsentationszeit vor begeistertem Publikum hielt sie an, stellte den Schwanz in die Höhe und schoss den Glücksstrahl verschmitzt an den äußersten Spielfeldrand. Nur das Feld mit den Koordinaten N 41 war tangiert, weitere Felder nicht, und so ging der Ruf von Moderator Hubert Aicheler, Ehrenpräsident der »Taubenriedgärtner«, in die Runde: »Wir haben einen Hauptgewinner! Wer hat hinten eine Eins? Wer davor eine Vier? Und wer ganz zuallererst den Buchstaben N?« Alle im Publikum blätterten ihre Lose durch, die Dame auf der Bank hatte nur 20 Stück zu je einem Euro. Nicht dabei. Macht nichts. Die Chance, einen der gut 70 Sachpreise in der anstehenden Auslosung zu ergattern, ist mit eins zu 30 doch richtig ordentlich. Der oder die Gewinnerin des 500 Euro-Hauptgewinnes wollte oder konnte sich nicht melden. Noch nicht.

Mit ihrer aus Bayern importierten Idee haben die »Taubenriedgärtner« den üblichen Glückssymbolen wie vierblättrigem Kleeblatt, Schornsteinfeger, Pfennig, Pilz oder Schwein das schwergewichtige der stolzen Kuh hinzugefügt. Und »Conzil« aus dem Zuchtstall des Landwirtes Simon Käppeler, der als Nachfolger seines Vaters Franz Käppeler zum ersten Mal die »Kuhschisslotterie« bestückte, kann beachtliche Daten aufweisen. Mit acht Jahren steht sie voll im Saft, ist mit ihrem sechsten Kälbchen hochträchtig, hat einen Bauchumfang von 2,77 Metern, wiegt stolze 870 Kilo und bringt pro Laktation (ungefähr 305 Tage) 8.200 Kilo Milch.

Sie gehört zur Zweinutzungsrasse des Simmental-Fleckviehs, und Simon Käppeler ist mit seinen 28 Jahren einer der jüngeren Landwirte und betreibt mit seinem Bruder jetzt den väterlichen Betrieb in Eigenregie. 100 Stück Vieh und das gesamte Drumherum eines Landwirtschaftgutes in dieser Größenordnung fordern den ganzen Mann. Trotzdem ist er seit fünf Jahren aktives Mitglied der Gruppe »Riedholzer« im Narrenverein »Taubenriedgärtner«, und wird es auch bleiben. Denn ohne die Prachtkuh vom Käppeler-Hof ist eine »Kuhschisslotterie« kaum denkbar.

Wilfried Herzog

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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