Ministerpräsident a. D. kommt zum Neujahrsempfang

Teufel für Eigeltingen

Eigeltingen (sw). Er hat was zu erzählen. Denn er war Staatssekretär des Innenministeriums in der Landesregierung des umstrittenen Hans Filbingers, baden-württembergischer Ministerpräsident von 1991 bis 2005, von 1996 bis 1997 turnusgemäß Präsident des deutschen Bundesrates und von 2005 bis 2008 Philosophie-Student in München. Außerdem wirkte er als CDU-Landesvorsitzender, Buchautor und Vortragender. Erwin Teufel kann also aus dem Vollen schöpfen, wenn er als Referent auftritt. So kommen die Zuhörer auf ihre Kosten, wenn der ehemalige Landesvater beim Neujahrsempfang am Sonntag, 15. Januar, in der Eigeltinger Krebsbachhalle als Gastredner zu hören ist. Das gewählte Thema verbindet philosophische und politische Elemente und scheint dem 1939 in Rottweil Geborenen somit wie auf den Leib geschrieben zu sein: »Europa vom Kopf auf die Füße stellen - Auswirkungen auf die Bürger«.

Erwin Teufel, vierfacher Vater und sechsfacher Großvater, absolvierte eine Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst zum Diplom-Verwaltungswirt und war ab 1964 Bürgermeister von Spaichingen, damals als jüngster Verwaltungschef in Deutschland. 1965 wurde er in den Kreistag des Landkreises Tuttlingen, 1972 in den Landtag von Baden-Württemberg als Vertreter des Wahlkreises Villingen-Schwenningen gewählt. Bis zum Mai 2006 wurde er achtmal in das Landesparlament bestellt.

Nach dem Rücktritt von Lothar Späth im Zuge der »Traumschiff-Affäre« wegen umstrittener Fernreisen wurde Erwin Teufel Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. Innerparteiliche Rangeleien führten dazu, dass er 2005 seinen Rücktritt von diesem hohen Staatsamt erklärte. Sein Nachfolger wurde Günther Oettinger.

Weitere Programmpunkte beim Neujahrsempfang in Eigeltingen in der Raumscahft Stockach sind Ehrungen der Blutspender, ein Statement von Bürgermeister Alois Fritschi und Musik mit dem Musikverein Heudorf.

- Simone Weiß