WOCHENBLATT-Interview mit Kulturamtsleiter Stefan Keil
Sydney - San Francisco - Stockach

Foto: Marketing ist Kulturamtsleiter Stefan Keil wichtig. Dafür setzt er auch Riesenplakate ein. swb-Bild: sw
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Stockach (sw). »Sydney, San Francisco, Dublin, Kopenhagen, Stockach« steht auf seiner Kaffeetasse. Und das ist Programm. Stockach soll kulturell vergrößert werden. Wie? Dazu ein Interview mit Kulturamtsleiter Stefan Keil.

WOCHENBLATT: Gibt es in diesem Jahr ein besonderes kulturelles Highlight?

Stefan Keil: In der Tat. Neben Meisterkonzerten, Kleinkunstreihe und anderen festen Größen organisieren wir am Samstag, 8. Oktober, als Premiere »Stockach lacht« in der Jahnhalle. Das bedeutet eine Halle, eine Bühne, drei Künstler. Andreas Neumann führt, neben seinem Nummernprogramm, auch als Moderator durch das Programm, Thomas Fröschle alias »Topas« und Bernd Kohlhepp bieten Highlights aus ihren Programmen. Aufgelockert werden die Darbietungen mit dem jungen Künstler Marian Mey, der Jonglage präsentiert.

WOCHENBLATT: Ein Highlight soll ja auch der »Schweizer Feiertag« werden. Steht schon fest, was am Freitagabend, 17. Juni, in der Jahnhalle geboten wird?

Stefan Keil: Ja klar. Da wird die Event-Agentur »Seepark 6« ab 20 Uhr eine Mallorca-Schlager-Party organisieren. Das soll ein Gute-Laune-Festival für ein junges Zielpublikum mit verschiedenen Live-Acts mit PS Alex, »Zwei wie wir«, DJ Tobi Bonito, DJ Armin und dem DJ-Team Palmenknaller werden. »Die Jungs vom Bodensee« werden für Stimmung sorgen, und Annemarie Eilfeld, bekannt aus verschiedenen Casting-Shows und einem Auftritt bei »Alarm für Cobra 11«, hat gegen Mitternacht einen Auftritt. Das Catering übernimmt in bewährter Form wieder das Narrengericht mit seinen Gliederungen.

WOCHENBLATT: Gibt es sonst Neues beim Stadt- und Heimatfest?

Stefan Keil: Ja. Beim Straßenfest am Samstag wird die Stadtjugendpflege nicht mehr im Bahnhofsbereich, sondern in der Stabelstraße, also mehr im Zentrum des Geschehens, zu finden sein. Auf dem Gustav-Hammer-Platz spielt abends die »Beatles Revival Band«, und im Marktplatzbereich sind »Edelrock« zu hören. Das Feuerwerk wird von Freitag auf Samstag verlegt.

WOCHENBLATT: Ist der Beatles-Sound up-to-date?

Stefan Keil: Ja. Die sind so gut, dass ihnen Ringo Starr sogar anfangs 500.000 Mark bot, wenn sie ihre Karriere beenden würden. Die Musiker werden in zwei Sets auftreten – einmal ganz klassisch im schwarzen Anzug und dann nach einer Pause im Sergeant-Pepper-Outfit. In der Pause wird dann das Feuerwerk abgefeuert.

WOCHENBLATT: Am Montag, 21. März, wird das neue Buch von Thomas Warndorf präsentiert. Sie haben es vorab gelesen. Hebt es die Stockacher Fasnet aus den Angeln?

Stefan Keil: Nein, das Buch entzieht unserer Fasnet meiner Meinung nach nicht die Grundlage. Der Autor unterscheidet ja auch klar zwischen mythischem Brauchtum und wissenschaftlicher Forschung. Aber es enthält viele Details, die ein Normalsterblicher nicht weiß, und es ist sehr spannend, einen wissenschaftlich fundierten Einblick in die geschichtlichen Ereignisse und die Entstehung unserer Fasnet zu erhalten. Das ist eine hervorragend zusammengestellte Dokumentation zum aktuellen Forschungsstand. Am 21. März werden wir vor der Buchpräsentation zwei Filme aus dem Bestand der Fotografenfamilie Hotz zeigen, die in den 1930er Jahren während der Fasnet gedreht wurden. Wir hoffen, viele Stockacher in der »Adler Post« an diesem Abend begrüßen zu dürfen. Beginn ist um 19.30 Uhr.

WOCHENBLATT: Im Gemeinderat wurde die Einführung eines elektronischen Meldewesens für Touristen diskutiert und beschlossen. Wie sieht es mit der Einführung aus?

Stefan Keil: Bisher war es in Stockach so, dass nur Übernachtungsbetriebe ab zehn Betten ihre Daten an das statistische Landesamt weitergaben. Und durch diese Messung kamen wir auf etwa 55.000 Übernachtungen pro Jahr in Stockach. Aber wir haben ja auch viele private Anbieter mit rund 90 Zimmern und Ferienwohnungen bis neun Betten. Hierfür haben uns immer die Daten gefehlt. Wir wussten nicht, wie viele Gäste kommen, wie alt sie sind, wie lange sie bleiben oder woher sie stammen. Das ändert sich nun. Die elektronische Software ist da, wir werden Mitte März eine Schulung für die Beherbergungsbetriebe anbieten, und die Meldepflicht wird zu Ostern eingeführt. Dann haben wir relevante Daten, um unsere Marketingstrategien gezielter platzieren zu können.

WOCHENBLATT: Ist das ein großer Aufwand für die Beherbergungsbetriebe?

Stefan Keil: Nein. Sie brauchen nur einen Computer, Internetzugang und einen Drucker. Sie füllen dann eine Maske mit den Daten ihrer Gäste aus und können direkt den Meldeschein inklusive Gästekarte ausdrucken. Dadurch werden den Gästen viele Vergünstigungen in den Gemeinden des Bodenseeteams gewährt. Das Bodenseeteam ist eine kooperative Zusammenarbeit von neun Gemeinden bis Immenstaad. Die »Druckvorlage« der Gästekarte erhalten die Beherbergungsbetriebe übrigens von uns.

WOCHENBLATT: Kommt dann auch die Kurtaxe?

Stefan Keil: Das ist ein komplexes Thema und kann heute nicht beantwortet werden. Wir haben den Auftrag des Gemeinderates erhalten, die Bedingungen zu prüfen. Daran arbeiten wir gerade und werden die Ergebnisse zur gegebenen Zeit dem Gemeinderat vorstellen. Derzeit schaffen wir mit dem elektronischen Meldewesen erst einmal die Grundlage, bei einer bodenseeweiten Gästekarte dabei sein zu können. Unabhängig davon haben wir -wie schon gesagt- dann auch Daten und statistische Zahlen für unser Marketing, um Stockach weiter in der touristischen Landschaft optimal präsentieren zu können.

WOCHENBLATT: Ist wieder ein Stockacher Sommerabend geplant?

Stefan Keil: Ja. Am Freitag, 15. Juli. Vermutlich mit den Bands »Schlaflos« und den »Nopkins«. Für die Einstimmung sorgt das Jugendblasorchester. Details werden gerade von den Kollegen der Stadtmusik erarbeitet, die uns auch wieder kulinarisch verwöhnen werden.

Interview: Simone Weiß

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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