Thomas Gansch reißt das Publikum in der Jahnhalle mit der Stadtmusik Stockach von den Sitzen
Sternstunde für die Trompete

Gansch Hubow | Foto: Da war auch Raum für manchen Scherz auf der Bühne: Startrompeter Thomas Gansch in Aktion neben Helmut Hubov am Dirigentenpult des Stockacher Stadtorchesters. swb-Bild: of
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Stockach. Nach dem Konzert ergriff da sogar Bürgermeister Rainer Stolz das Wort und sagte nach dem stürmischen Applaus zu den Musiker und zum Publikum: "Ich freue mich wirklich, dass sie alle wieder da sind, und wie sie wieder da sind." Die Stadtmusik hatte für ihr Comeback nach der Corona-Zwangspause in sinfonischer Besetzung unter der Leitung von Helmut Hubov einen genialen Partner mit dem österreichischen Starttrompeter Thomas Gansch gefunden, dem nachgesagt wird, dass der die flinksten Finger in seinen Land an seinen Instrumenten hat. Und das hat er trefflich vorgeführt und dafür hatte auch der ganze Klangkörper mächtig Gas gegeben. Und es war sogar eine Win-Win-Situation gewesen, denn für rund 50 Trompeter aus dem Blasmusikverband Hegau-Bodensee gab es die Gelegenheit, über das Konzert hinaus mit Thomas Gansch an einen Workshop am Samstag in der Jahnhalle teilzunehmen, der sicher Folgen in der Szene haben dürfte. Denn Ganschs Spiel ist bemerkenswert ansteckend in seiner Freude an der Musik.

Die Regeln für das Konzert waren durch die Stadt Konstanz klar gesetzt. 340 Zuschauer durften mit 3G und Maskenpflicht in die Halle rein und auf die Empore, der Sicherheit wegen. die Plätze waren auch fast vollständig ausgebucht gewesen. Das sinfonischer Blasorchester machte es auch von Anfang an feierlich: mit "Mit Joyride" von Michael Markowski" wurde gleich die "Hymne an die Freude" von Beethoven Interpretiert. Mit Blue Shades von Frank Tischel wurde gleich mal die Dynamik des Klangkörpers bis an seine Grenzen durch Helmut Hubov ausgelotet mit einem wahrlich monumentalen Klangbild. Und nach einem schmissigen "Blues for a killed Cat" (Jack End) kam endlich Thomas Gansch auf die Bühne: "Fancy Vienna" von Thomas Doss ist im gar gewidmet, in in vielen jazzigen Facetten legte Gansch hier munter los, und führte vor, was in seinen Trompeten steckt, die nun wieder das Publikum mitreißen konnten. Und wenn auch die Bläsersätze hier noch viele Pausen hatten, weil die eine Trompete das Stück stark bestimmte, so bekamen sie im zweiten Teil des Konzerts noch eine Menge zu tun.

Mit dem epischen "Sang" von Dana Wilson wurde der zweite Konzertteil eröffnet, zumb esonderen Höhepunkt wurde gleich danach das "Konzert für Trompete" (Harry James) das Thomas Gansch, der sich seinen Bart übrigens seit dem ersten Lockdown wachsen lässt und den er erst wieder abrasieren will, wenn er ohne Einschränkungen auftreten darf, die Möglichkeit gab, dieses Instrument auch bis an die technischen Grenzen auszuspielen. Und die Betonung liegt wahrlich aus spielen, wenn auch in schwindelerregendem Tempo. Nach einem Zwischenstoff mit "Malaguena" (Ernesto Lecuona), bei dem das Orchester auch ohne den Startrompeter all seine Register mit vielen rhythmischen Finessen ziehen konnte, war mit "La Virgin de Macarena" (Bernardo Bautista Monterde) das Finale ein weiteres Aha-Erlebnis, wie auch in diesem Genre mit viel Tempo und Temperament höchste Qualität zelebriert werden konnte. Und zum Schluss stand das Publikum und klatschte eine Verlängerung der Zugabe mit Elan ein. Ein wirkliches Ereignis, das perlte wie Champagner.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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