Eigeltingen geht Mammut-Projekt an / Ärger über Telekom
Startschuss für schnelleres Surfen

Auf die schnellere Zukunft: Bei Spatenstich stieß Bürgermeister Alois Fritschi (l.) auf den Startschuss für das Breitbandnetz an. | Foto: Auf die schnellere Zukunft: Bei Spatenstich stieß Bürgermeister Alois Fritschi (l.) auf den Startschuss für das Breitbandnetz an. swb-Bild: rab
  • Auf die schnellere Zukunft: Bei Spatenstich stieß Bürgermeister Alois Fritschi (l.) auf den Startschuss für das Breitbandnetz an.
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Eigeltingen (rab). Auf dem Datenhighway so richtig Gas geben – das ist schon bald kein bloßer Traum mehr für die Eigeltinger. Bislang war das Internet in puncto Geschwindigkeit für sie stets auch eine Geduldsprobe – die Geschwindigkeit ließ ganz einfach zu wünschen übrig. Doch in Zukunft soll es rasanter werden: Dafür hat Bürgermeister Alois Fritschi nun zusammen mit Fachplaner Udo Lemke, Mitgliedern des Gemeinderates und interessierten Bürgern am gestrigen Donnerstag den Grundstein gelegt. In der Straße „Hinterhofen“ im Eigeltinger Gewerbegebiet gaben die Akteure den Startschuss für „eines der größten Projekte in der Geschichte der Gemeinde“, wie Fritschi verdeutlichte: den Ausbau des Breitbandnetzes, den die Tiefbaufirma Maier aus Dettighofen mit der Verlegung einer Internet-Trasse mit einer Gesamtlänge von 47 Kilometern in Angriff nimmt.

„Wir verlegen hier insgesamt sieben Millionen Euro und 73 Kilometer Lehrrohre“, erklärte Lemke – wobei die Gemeinde einen Zuschuss vom Land in Höhe von 34,46 Millionen Euro erhalte, wie Fritschi hinzufügte. Im Januar 2018 sollen die Bürger und die Unternehmer dann in allen Ortsteilen für das Internet, zum Telefonieren (voice via ip) und für das Fernsehen auf die neue Breitbandtechnik zurückgreifen können. Und auch eine andere wichtige Frage ist schon geklärt: Mit der Firma „BLS - Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen mbH & Co. KG“ Es ist ein regionaler Internetdienstanbieter gefunden worden. Bei aller Freude über den historischen Spatenstich gab es jedoch einen Wermutstropfen: „Es ist vieles gut – aber was nicht gut ist, ist dass die Telekom versucht, mit Vectoring bestimmte Kabelverzweiger zu blockieren“, erklärte Fritschi sichtlich verärgert. Zum Hintergrund: Das „Vectoring“ ist eine neue Technologie, mit deren Hilfe das Bonner Unternehmen alte Kupferleitungen deutlich beschleunigen kann. Der große Nachteil ist dabei, dass in den Kabelverzweigern, also den grauen Kästen am Straßenrand, die Leitung aus technischen Gründen derart stark abgeschirmt werden muss, dass kein zweiter Anbieter das Kabel an dieser Stelle nutzen kann. Die betroffenen Kabelverzweiger wären somit für Konkurrenten gesperrt, und die Telekom könnte an dieser Stelle ein Monopol ausüben.

So könnte es kommen – wenn die Bundesnetzagentur grünes Licht für diese Pläne gibt. „Die Gemeinderverwaltung kritisiert massiv das unfaire und kurzfristige Vorgehen der Telekom , mit Vectoring die gemeindlichen Ausbaupläne für das schnelle Internet in den Ortsteilen Eigeltingen und Münchhöf zu verhindern“, betonte Fritschi. „Hier bremst man das schnelle Internet im ländlichen Raum aus“, so der Gemeindechef. Momentan laufe deshalb eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur in Bonn mit einer einstweiligen Verfügung. Die Gemeinde hoffe dabei auf eine gute Lösung und auf ein Einlenken der Bundesnetzagentur und der Telekom.

- Nicole Rabanser

Autor:

Redaktion aus Singen

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