Sozialpass mit vielen Vergünstigungen ist noch immer ein Stiefkind
Starke Karte schwach genutzt

Musikschule Stockach  | Foto: Auch Angebote der Musikschule Stockach können mit dem Stockacher Sozialpass vergünstigt und bezuschusst werden. swb-Bild: sw
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Stockach. Eine gute Sache, die nicht gut genug genutzt wird. Der Stockacher Sozialpass, der Berechtigten Vergünstigungen bei kulturellen Veranstaltungen, Eintritten oder Vereinsmitgliedschaften gewährt, ist noch immer ein Stiefkind: »Wir stellen nach wie vor eine eher verhaltene Resonanz auf unser Angebot fest«, erklärt Peter Fritschi, der Leiter des städtischen Ordnungsamtes, auf Nachfrage.

Zu Jahresende 2016 waren 564 gültige Sozialpässe im Umlauf, die Zahl der Neuausstellungen im letzten Jahr gibt die Stadt mit 234 Exemplaren an. Seit Bestehen des Angebots wurden 1.565 Pässe ausgegeben. Und auch die finanziellen Mittel, die zur Verfügung gestellt werden, werden nicht einmal zur Hälfte ausgeschöpft: 15.000 Euro stellt Stockach bereit, nur 6.809 Euro wurden 2016 für diesen besonderen Service gebraucht. Spitzenreiter bei der Nutzung ist laut Peter Fritschi der ermäßigte Eintritt in Frei- und Hallenbad, für den 5.091 Euro im vergangenen Jahr aufgewandt wurden. Ausgegeben wurden für Kulturförderung 17 Euro, für Vereinsbeiträge 106 Euro, für Vhs-Weiterbildungen 575 Euro, für die musikalische Bildung 355 Euro und für Freizeiten kein einziger Euro. Die Verwaltungskosten werden mit 665 Euro angegeben.

Der Sozialpass wurde erstmals im Mai 2010 ausgegeben mit dem Ziel, Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen eine Teilnahme am öffentlichen Leben in den Bereichen Kultur, Sport und Freizeit zu gewährleisten. Genutzt werden können die Vorzüge des Sozialpasses von Beziehern des Arbeitslosengelds II, des Sozialgelds nach dem SGB II, von Hilfe zum Lebensunterhalt oder Grundsicherung im Alter sowie bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII. Auch die Bezieher von Wohngeld oder Lastenzuschuss nach dem Wohngeldgesetz, die in Stockach leben, können von den Vorteilen des Sozialpasses profitieren. Anfang 2013 wurden per Gemeinderatsbeschluss auch die Wohngeldempfänger in den Berechtigtenkreis mit aufgenommen.

Die kleine Karte hat viel zu bieten. Der Pass gewährt freien Eintritt in das Stadtmuseum, Ermäßigungen beim Leseausweis in der Stadtbibliothek im »Alten Forstamt«, bei Angeboten der Stadtjugendpflege oder Eintritt in Hallen- und Freibad. Angebote von Volkshochschule, Musikschule und musikalischer Erziehung werden bezuschusst, und für die Jahresmitgliedschaft in Vereinen ist eine Erstattung von bis zu 50 Prozent der Beiträge möglich. Auch Ferienfreizeiten nicht-schulischer Art können gefördert werden.

Erhältlich ist der Stockacher Sozialpass beim Bürgeramt der Stadt im Foyer des Rathauses in der Adenauerstraße 4 mit der Telefonnummer 07771/80 22 22, der Faxnummer 07771/8 02 88 88 oder der E-Mail-Adresse buergeramt@stockach.de . Zu den Öffnungszeiten montags bis mittwochs von 8 bis 12 Uhr sowie 14 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 19 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr kann der Pass ausgestellt werden. Mitzubringen sind der aktuelle Bewilligungsbescheid für die entsprechenden Leistungen. Der Sozialpass ist zwölf Monate in Verbindung mit dem Personalausweis gültig und muss zurückgegeben werden, wenn sich die Voraussetzungen für den Erhalt der Vergünstigungen ändern. Sollten die Voraussetzungen weiterhin vorliegen und gegeben sein, ist eine Verlängerung möglich.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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