Land und Bund sind auf Förderung ausgestiegen
Stadt Stockach nimmt Förderung des "JobCafe" selbst in die Hand

Symbolbild Schulverbund Nellenburg | Foto: of/ Archiv
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Stockach. Seit dem Schuljahr 2012/2013 gibt es an der Werkrealschule Stockach, später Schulverbund Nellenburg das Projekt „Berufseinstiegsbegleitung (BerEb), das zum Ziel hatte, Jugendliche mit diversen Problemstellungen beim Einstieg in den Beruf zu begleiten. Dieses Programm wurde über Jahre hinweg durch die Agentur für Arbeit und den Bund mit Mitteln des ESF zu
gleichen Teilen finanziert.  Etwa 270 Schulen im Land nahmen daran teil, davon 10 im Landkreis. Weil nach dem Bund nun auch das Land aus der Co-Finanzierung ausgestiegen ist, das Projekt in Stockach aber als fundamental bewertet wurde, übernimmt es die Stadt nun von den Kosten her gesamt, wie unlängst der Gemeinderat beschloss.

Ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 zog sich der Bund aus der Mitfinanzierung zurück, das Land erklärte sich damals bereit, die Hälfte der wegfallenden ESF-Mittel bereitzustellen, wenn der Schulträger die andere Hälfte übernimmt. Dies hat der Gemeinderat seinerzeit beschlossen gehabt.
Für das Schuljahr 2023/2024 zog dann das Land die Finanzierungszusage wieder zurück, wurde im Gemeinderat durch Bürgermeister Rainer Stolz informiert. Das Germium beschloss als Antwort bereits im Juli letzten Jahres die weitere Projektteilnahme für 6 Schülerinnen und Schüler (SuS) bei einer Mitfinanzierung von 50 Prozent, wobei die Hälfte davon aus dem Schuletat entnommen werden soll.
Es stellte sich dann aber heraus, dass die Stadt Stockach der einzige Schulträger im Landkreis wäre, der unter diesen Bedingungen noch das Projekt mitträgt. Für lediglich 6 Unterstützungen war dann die Agentur für Arbeit nicht befugt, eine Ausschreibung durchzuführen. Damit war das an für sich gute und zum Teil auch erfolgreiche Projekt beendet.

Auftragnehmer für die Umsetzung von BerEb in Stockach war seit vielen Jahren die „Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi)“ Unterallgäu-Bodensee-Oberschwaben, Sitz Memmingen. "Wir haben mit der „gfi“ gesprochen und daraus hat sich das Projekt „Jobcafe“ entwickelt, das seit einigen Monaten am Schulverbund stattfindet und im laufenden Schuljahr über die Fördermittel „Lernen mit Rückenwind“ (Corona-Förderprogramm) finanziert werden kann", so Bürgermeister Stolz im Gemeinderat.
Das Angebot richtet sich an die Klassen 8, 9 und 10. Die seit Jahren für die gfi an der Schule tätige Mitarbeiterin, Frau Schridde, steht den SuS bei Fragen rund um das Thema Beruf unterstützend zur Seite. Da das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ nun auch wieder ausläuft, kann das Jobcafe im Schuljahr 2023/2024 nur fortgesetzt werden, wenn die Stadt die Kosten trägt.
Die Verwaltung rechnet mit Gesamtkosten von bis zu 14.000 Euro für das Schuljahr, davon sollen 50 Prozent vom Schuletat
getragen werden. Die Verwaltung schlägt vor, dass die Zusammenarbeit mit der gfi fortgesetzt wird und hierzu eine entsprechende vertragliche Grundlage geschaffen wird. Für das Kalenderjahr 2023 können Mittel eingesetzt werden, die noch für BerEb bereitgestellt, aber nicht verwendet werden. Für 2024 ist das Projekt dann kostenseitig neu zu veranschlagen.
Der Schulverbund Nellenburg ist über das Projekt „Jobcafe“ hinaus in vielfältiger Weise für
einen gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf engagiert. Und das will die Stadt Stockach damit auch mehr als symbolisch unterstützen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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