»Hänseleball« meldet sich im Bürgerhaus »Adler Post« zurück
Spaß-Wellen und Gute-Laune-Wogen
Stockach. In Stockachs Fernweh-Hafen ist die Hölle los. Ein buntes Völkchen verschiedener Nationalitäten, Schiffspersonal, Matrosen, Passagiere aus aller Herren Länder und Reiselustige geben sich ein fröhliches Stelldichein. Inmitten der typischen Kreuzfahrt-Klientel aus steinreichen, top-gestylten Damen, aufgeregten Mitreisenden, Reichen, Schönen und Globetrottern stechen die Wichtigen, die Höhergestellten, die Bosse heraus - Männer in blütendweißen Uniformen, kleidsam und schmuck, die als Admirale, Kapitäne oder Maats das Sagen haben. Und doch müssen sie an diesem Abend das Ruder und das Steuer aus der Hand geben, denn den Kurs bestimmen die »Hänsele«, die als Gastgeber die Route vorgeben. Nach einigen Jahren Pause haben die rührigen Mannen aus der Gliederung des Stockacher Narrengerichts mit liebevoller Sorgfalt und detailgenauer Choreografie wieder einen »Hänseleball« auf die Beine gestellt, und die Veranstaltung 2017 unter das Motto »Kreuzfahrt auf der MS Adler Post« gestellt.
Recht clever, denn in der Überschrift ist schon der relevante Hinwies auf den neuen Veranstaltungsort enthalten. Von der Jahnhalle, wo der »Hänseleball« früher über die Bühne ging, wurde die Veranstaltung in die Jahnhalle verlagert. Durchaus zu ihrem Vorteil. Denn das einladendere Ambiente verlieh ihr ein höheres Niveau und ein deutlich gesteigertes Image. Trotz der Jubiläumsveranstaltung der »Stierzunft Muhwiesen« in Wahlwies, die parallel dazu am Samstagabend einen dreifachen Geburtstag in ihrer Zunft feierten, war der »Hänseleball« gut besucht. Noch mehr Publikum hätte für eine für eine qualvolle Enge gesorgt - so war der Besucherzuspruch genau richtig.
Zu Musik vom DJ gab es auch Unterhaltungspunkte: Der Hänselechor wusste mit knackigen »Shantys« und dem Evergreen »Wir lagen vor Madagaskar« zu punkten, die »Yetis« zeigten sich mal wieder in ihrer Heimatstadt und boten ein jugendlich-modernes Programm mit HipHop- und Rap-Anleihen, und die Schalmeien-Weibsen (SchaWeSto) enterten als charmante Piratinnen die Bühne. In theatralisch ausgefochtene Zweikämpfe verwickelt, mit gekreuzten Schwertern, fighteten sie sich um Mitternacht bis zur Bühne vor und lieferten sich dort mit im Dunkeln leuchtenden Instrumenten und fetzigem Sound einen musikalischen Schlagabtausch, bei dem den Zuschauern die Rhythmen gut kombiniert dargeboten wurden.
So stach die »MS Adler Post«, umspült von Unterhaltungswogen und Gute-Laune-Wellen, in See und kann als Resümee am Ende der Fahrt für sich verbuchen, dass der »Hänseleball« wieder einen würdigen Platz im Veranstaltungskanon des Narrengerichts und seiner Gliederungen gefunden hat. Der »Hänseleball« ist wieder angekommen.
Nach Jahren der Pause ist der "Hänseleball" mit neuem Konzept und neuem Veranstaltungsort wieder in Stockach angekommen.swb-Bild: sw
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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