»Stockacher« sind derzeit kein Thema
Sorgenkinder und Musterknaben
Stockach. Keine neuen Auffälligkeiten der kriminell in Erscheinung getretenen Jugendbande »Die Stockacher«. Gute Annahme und guter Besuch des Jugendkulturzentrums am Kreisel (Jukuz). Gute Auslastung der neu an der Grundschule Stockach auf 51 Prozent-Basis tätigen Schulsozialarbeiterin Susanne Fricke. Viel Positives konnte Stadtjugendpfleger Frank Dei bei der Vorstellung seines Jahresberichts 2017/‘18 im Hauptausschuss des Stockacher Gemeinderats verkünden. Er sieht aber auch weiterhin Handlungs- und Einsatzbedarf: So wird am Freitag, 5. April 2019, im Bürgerhaus »Adler Post« die sechste Schülerparty über die Bühne gehen, zwei Veranstaltungen zu Digitalisierung und Kultur werden im Frühjahr zusammen mit der Stadtbücherei veranstaltet, und am »Schweizer Feiertag«, dem Stockacher Stadt- und Heimatfest, wird die Jugendpflege mit einem breiten Kinder- und Jugendprogramm vertreten sein.
Die »Stockacher« hatten im Vorjahr durch kriminelle Aktivitäten wie etwa dem Crashen einer Party auf der Jahnhütte und gewalttätiges Verhalten für Negativschlagzeilen gesorgt, doch derzeit ist die Lage nach Angaben von Frank Dei ruhig. Das könne sich auch wieder ändern, doch Polizei und Sozialarbeiter hätten ein wachsames Auge auf die Rädelsführer und die Beteiligten. Seiner Darstellung nach hatten die Einrichtung einer Ermittlungsgruppe bei der Polizei, Hausdurchsuchungen und strafrechtliche Konsequenzen Erfolg gehabt. Nach den Polizeieinsätzen sei es zu keinen weiteren Straftaten gekommen, einige Fälle würden noch bei der Staatsanwaltschaft liegen. Schulsozialarbeiterin Margerit Haas habe zudem sehr viele Gespräche auch mit Vertretern der »Stockacher« führen müssen, da es innerhalb der Gruppe zu Konflikten gekommen sei.
Das »Jukuz«, wegen rückläufiger Besucherzahlen lange Zeit das Sorgenkind der Stadtjugendpflege, wird nach den Worten von Frank Dei mit durchschnittlich etwa 50 Besuchern pro Tag wieder gut angenommen und habe sich zum Musterknaben gemausert. Die Stimmung sei gut, allerdings nage der Zahn der Zeit an der Bausubstanz des Gebäudes. Auf die Frage aus dem Gremium nach der Struktur der Besucher gab der Stadtjugendpfleger an, dass es vor allem männliche Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund und Angehörige einer Gruppe seien, die sich dort aufhalten würden. Eine bessere Durchmischung sei zwar wünschenswert, aber letztendlich illusorisch. Solche gruppenübergreifenden Teamworks würden bei einzelnen Projekten oder beim Sport zeitlich begrenzt funktionieren - nicht aber auf längere Sicht.
Jugend und Politik - nicht immer eine Einheit. Stadtrat Andreas Bernhart (CDU) wollte denn auch wissen, ob es im Vorfeld der Kommunalwahl am Sonntag, 26. Mai, wieder eine kommunalpolitische Veranstaltung für Jugendliche geben werde. Hier möchte Frank Dei zunächst einmal den Verlauf des Jugendforums am Mittwoch, 21. November, im Bürgerhaus und mögliche Impulse aus dieser Veranstaltung abwarten.Simone Weiß
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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