Preiserhöhungen, Baumaßnahmen, Aktionen: Freibad-Saison läuft wieder an
Schwimmen als Open-air-Vergnügen
Stockach. Etwas Geduld! Badetuch, Sonnencreme und Wasserball müssen noch im Schrank bleiben. Aber nicht mehr lange. Am Samstag, 13. Mai, öffnet das Freibad im Osterholz in Stockach seine Pforten, und das Hallenbad hat am Mittwoch, 10. Mai, den letzten Öffnüngstag für die Öffentlichkeit. Es gibt einige Änderungen in der Saison 2017 wie Jürgen Fürst, Geschäftsführer der Stadtwerke, auf Nachfrage erklärt.
Zum 1. Januar 2017 wurden die Eintrittspreise für beide Bäder angehoben. Der Einzeltarif steigt somit auch im Freibad um 20 bis 40 Cent an, und für Saisonkarten müssen im Freibad je nach Tarif zwei bis fünf Euro mehr hingelegt werden, wobei Inhaber von Sozialpässen aber weiterhin einen Euro Eintritt bezahlen. Auch für Berufstätige ist der Feierabendtarif gedacht, der jetzt schon ab 18 Uhr beginnt. Dafür bezahlen Badegäste statt bisher 1 Euro künftig 1,50 Euro. Und eine Schön-Wetter-Regelung wird eingeführt: In den Monaten Juli und August hat das Freibad an jedem Tag bis 21 Uhr geöffnet, wenn das Thermometer um 18 Uhr noch wohlige 25 Grad anzeigt. Ebenfalls neu ab dieser Saison ist ein Familientarif: 8,50 Euro zahlt eine Familie mit Kindern von vier bis 15 Jahren. Bisher kostete eine Familie mit zwei Kindern der Einzeleintritt zehn Euro. Jürgen Fürst begründet die Preiserhöhungen mit Kostensteigerungen, wichtigen Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen und dem Defizit von durchschnittlich 450.000 bis 500.000 Euro pro Jahr für beide Bäder: »Um den Verlust in dieser Größenordnung halten zu können, war eine Preiserhöhung notwendig«. Er betont zudem, im Freibad seien die Tarife zuletzt 2010, im Hallenbad zuletzt 2013 angehoben worden.
Die Besucher bekommen nach Darstellung von Jürgen Fürst aber auch etwas für ihr Geld: Für Kosten von etwa 120.000 Euro wurde die Stromheizung gegen eine Gastherme für beide Becken ausgetauscht, was ein warmes Badevergnügen mit etwa 26 Grad garantiert. Neue Waschbecken in den Umkleidekabinen, Malerarbeiten, neue Türen und weitere Schönheitsreparaturen wurden erledigt. Neu gemacht wurden im Freibad bis Saisonbeginn die Treppen im Eingangsbereich und bei den Toiletten, die Sicherheit für Kinder wird durch mehr Begrünung an Stelle felsiger Steine erhöht, und eine neue Mess-, Steuer- und Regeltechnik für die Wasseraufbereitung kommt hinzu. Ein Krötenschutzzaun bewahrt seit dem Winter Amphibien auf dem Weg zu den Laichgebieten im Eisweiher.
Das Freibad-Geschäft ist logischerweise ein wetterabhängiges Geschäft, betont Jürgen Fürst. 121 Öffnungstage wurden 2016 verzeichnet. 2015 waren es 128. Die Besucherzahlen schwanken witterungsbedingt stark: 2014 schwangen sich nur etwas über 30.000 Gäste in die warmen Fluten, im Rekordsommer 2015 waren es fast 60.000, 2016 sank die Besucherzahl wieder auf knapp unter 50.000. Bis zum Ende der Sommerferien kann das Freibad im Osterholz genutzt werden, verriet Stadtwerke-Chef Jürgen Fürst im WOCHENBLATT-Interview. Dann ist Saisonende, die Einrichtung schließt ihre Pforten, und das Hallenbad in der Dillstraße wartet wieder auf Schwimmer.
Doch zunächst steht das Open-Air-Schwimmvergnügen im Freibad im Osterholz an, das mit einer weiteren Neuerung zum Saisonstart am Samstag, 13. Mai, aufwarten kann: Es gibt einen neuen Pächter für das Kiosk im Freibad - Marion Cirillo aus Gottmadingen: »Sie verfügt bereits über langjährige Erfahrung in der Gastronomie und wird sicher frischen Wind in den Kioskbetrieb bringen«, so Jürgen Fürst. Auf dem Prüfstand stehen auch die Zukunft, das Aussehen und die Gestaltung von Frei- und Hallenbad in Stockach. So war über eine Zusammenlegung an einem Standort nachgedacht worden. »Aufgrund anstehender Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Hallenbad in den kommenden Jahren wurde für die beiden Bäder ein Bäderentwicklungskonzept erstellt«, so Jürgen Fürst, der Geschäftsführer der Stadtwerke als Betreiberin.
Das Ergebnis, das auch bei der Bürgerversammlung im Bürgerhaus »Adler Post« vorgestellt worden war, ergab, »dass es sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch aus einer Vielzahl anderer Kriterien sinnvoll erscheint, die beiden Bäder am derzeitigen Standort zu belassen«. Nicht zuletzt auch aufgrund des guten Zustands von Technik und Bausubstanz des Hallenbades, so Geschäftsführer Jürgen Fürst: »Aufbauend auf dem Bäderentwicklungskonzept wird in den kommenden Jahren eine Planung zur Sanierung und Renovierung des Hallenbades erstellt und vorgestellt. Die Gremien, Aufsichtsrat und Gemeinderat, haben dann über Zeitplan und Durchführung der Maßnahmen zu entscheiden.«
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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