Auftrag für zusätzliche Untersuchungen vergeben

Schutz vor Hochwasser

Raum Stockach. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes wird ein Fachbüro aus Hügelsheim eine Flussgebietsuntersuchung im Einzugsbereich der Stockacher Aach durchführen. Der Planungsausschuss des Stockacher Gemeinderates vergab den Auftrag für Kosten in Höhe von 165.000 Euro in seiner jüngsten Sitzung. Das Regierungspräsidium Freiburg wird die Maßnahmen laut Bürgermeister Rainer Stolz mit 70 Prozent aus den Mitteln der Förderung wasserwirtschaftlicher Vorhaben des Landes Baden-Württemberg unterstützen. Der Bewilligungsbescheid liege bereits vor. Betroffen ist das etwa 220 Qudaratkilometer große Einzugsgebiet der Stockacher Aach mit der Kernstadt, den Ortsteilen Hoppetenzell, Zizenhausen, Seelfingen, Winterspüren, Wahlwies und Espasingen sowie den Gemeinden Mühlingen, Hohenfels, Eigeltingen und Orsingen.

Der Grund für die Untersuchung sind lückenhafte Hochwassergefahrenkarten des Landes, in denen der »in den Ortslagen vielfach für Innerortsbereiche angestrebte 100-jährliche Hochwasserschutz nicht erreicht wird«, so die Sitzungsvorlage: »In einigen Ortsbereichen zeigen die Hochwassergefahrenkarten bereits bei zehnjährlichen Hochwasser-Ereignissen massive Überflutungen«. So wäre nach den Karten des Landes bei zehnjährlichen Hochwasservorkommnissen mit Überflutungen im Stadtgebiet zu rechen. Diese Lücken soll die Flussgebietsuntersuchung schließen. Zudem ist für manche Überflutungsflächen eine stationäre Betrachtungsweise nötig.

Die in Auftrag gegebenen Untersuchungen sollen kein zahnloser Papiertiger bleiben: Weisen die aktualisieren Karten einen unzureichenden Hochwasserschutz in einer Ortslage aus, sollen Lösungsvorschläge zu einer Verbesserung ausgearbeitet werden. Das kann, auch kombiniert mit bisherigen Erfahrungswerten, durch lokale Aktionen oder Hochwasserrückhaltebecken erfolgen. Zum Ermitteln einer wirtschaftlichen Lösung werden auch Kostenschätzungen mit ins Kalkül einbezogen. Der Bau von Rückhaltungen zum Schutz weniger Einzelbauten ist dabei laut Sitzungsvorlage nicht sinnvoll, und der Schutz müsse dann durch lokale Schutzmaßnahmen sichergestellt werden: »Als Ergebnis der Untersuchung liegt dann getrennt für die einzelnen Ortslagen des Einzugsgebietes der Stockacher Aach jeweils eine mit den Beteiligten (Kommunen, Landratsamt) abgestimmte Hochwasser-Schutzkonzeption vor«.

- Simone Weiß