Neubau an der Realschule nach zwei Jahren Bauzeit offiziell eingeweiht
Schulverbund Nellenburg feiert
Stockach. In einem kleinen Festakt haben die Stadt Stockach als Schulträger mit den Planern, Geldgebern, Handwerkern, viel kommunaler Politprominenz, geladenen Gästen und den Schulleitungen die praktische Umsetzung einer zukunftsweisenden Idee zur Stärkung der Schulstadt Stockach gefeiert. Der Schulverbund Nellenburg, der zum Schuljahr 2015/2016 als Kooperation von Realschule, Werkrealschule und Hauptschule Stockach zum Wohle ihrer Schüler aus der Taufe gehoben wurde, konnte nach zwei Jahren Bauzeit den neuen Anbau an die Realschule einweihen.
Was an verschiedenen Schulstandorten in teils sehr alten Gebäuden beheimatet war, wurde hier räumlich zusammengeführt und hat über drei Stockwerke verteilt, in 16.000 Kubikmetern umbautem Raum und mit einer Nutzfläche von über 2.600 Quadratmetern seinen baulichen Abschluss gefunden. Im Neubau sind 22 Räume als Klassenzimmer, Fach-, PC- und naturwissenschaftliche Räume untergebracht. Mit den 36 Räumlichkeiten im Altbau finden 860 Schüler aus 36 Klassen und 70 Mitglieder des Lehrerkollegiums hier ihre schulische und berufliche Heimat. Ein Glanzpunkt ist sicherlich die Mensa im Erdgeschoss, die in ihrer Gestaltung zweckdienlich-nüchtern ist, in ihrer farblichen Ausprägung der unterschiedlichsten Grau-, Schwarz- und Weißtöne zusammen mit den freundlichen und auflockernden Holzelementen aber auch an weitere außerschulische Verwendungsmöglichkeiten denken lässt. Die Mensa wurde von Schülern und Lehrern gleichermaßen gut angenommen und mit den bis zu 300 Sitzplätzen und teils bis zu 180 Mahlzeiten und vielen Salaten pro Tag spricht diese Einrichtung für sich.
Die Lehrerband des Schulverbundes Nellenburg hat den Festakt musikalisch feierlich und heiter umrahmt. Die kirchliche Einweihung wurde durch Pfarrer Hartwig-Michael Benz von der Seelsorgeeinheit Stockach und Pfarrer Rainer Stockburger von der evangelischen Kirchengemeinde Stockach gemeinsam mit Weihwasser, Segen und einer guten Portion Humor zelebriert. Zuvor beleuchte Bürgermeister Rainer Stolz das gelungene Werk schlaglichtartig aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Finanziell summierte sich das Projekt auf wohl endgültig rund 9 Millionen Euro, wovon auf den Bau der Mensa allein 1,9 Millionen und auf die Außenanlagen, die noch nicht fertiggestellt sind, weitere 1,3 Millionen entfallen. Gut 4 Millionen sollen als Zuschüsse aus kommunalen und landeseigenen Töpfen die Last der Stadt erleichtern. Und die Erwähnung der Spende von 500 000 Euro von ETO für die naturwissenschaftlichen Räume und die Zusammenarbeit fand bei den Firmenvertretern wohlwollenden Niederschlag. Der Gemeinderat und die Verwaltung mit Bürgermeister Stolz an der Spitze wollten die schulischen und pädagogischen Strukturen erhalten und so die unterschiedlichsten Leistungen der Schüler individuell bewerten lassen, betonte der Bürgermeister. Und energetisch sei man mit dem geringen CO2-Ausstoß auf dem aktuellsten Umwelt-standard. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer ließ es sich nicht nehmen, zum Abschluss ihres Arbeitsaufenthaltes in Stockach auf dessen zentrale Funktion im ländlichen Raum hinzuweisen und diesen beispielhaften innovativen Weg lobend zu würdigen. Die Leiterin des Schulverbundes Nellenburg Beate Clot betonte die Änderung des schulischen Auftrages vom Lehrplan hin zum individuellen Lernziel durch Begreifen und Verstehen, den Idealen einer zeitgemäßen Schule. Lernen sei aktive Auseinandersetzung mit sich und seiner Umwelt. Und Stadtbaumeister Willi Schirmeister verwies in seiner kurzen, prägnanten Rede auf die Beteiligung von weiteren 17 Planern und Fachingenieuren und hielt mit seinem Bauleiter Manfred Raff gemeinsam den verlockend appetitlichen Schlüssel zur Übergabe bereit.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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