Glänzender Auftritt der Theatergruppe
Sayonara, Mühlingen

Foto: Gerade ist der Gast aus Fernost (Reinhard Traber, rechts) angekommen und wird von zwei Ehrenjungfern und vom Bürgermeister (Elmar Häusler, Dritter von rechts) zur Gastfamilie Steißbeiner (Johannes Fußnegger, Dritter v.l.; Dietmar Wurst rechts daneben) und
  • Foto: Gerade ist der Gast aus Fernost (Reinhard Traber, rechts) angekommen und wird von zwei Ehrenjungfern und vom Bürgermeister (Elmar Häusler, Dritter von rechts) zur Gastfamilie Steißbeiner (Johannes Fußnegger, Dritter v.l.; Dietmar Wurst rechts daneben) und
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Mühlingen (wh). Mit Ostereiersuchen und Schokoladenhasen hatte der Gast aus Fernost in der Mühlinger Bauernstube, der Schloßbühlhalle, rein gar nichts am Hut. Wer aus dem Dorf gibt ihm Herberge, Unterkunft und Verpflegung? Wer darf dieses Privileg genießen? Wer kann dies ohne diplomatische Verwicklungen im Sinne des Bürgermeisters und des Gemeinderates bewältigen? Damit eröffnete die Theatergruppe Mühlingen in ihrem österlichen Schauspiel den Schwank in drei Akten. Die Hobbyschauspieler unter der Regie von Cordula Romahn hatten das bayerische Original »Sayonara Huglfing« von Ulla Kling auf ihren alemannischen Dialekt angepasst und dem begeisterten Publikum zwei kurzweilige, würzige und herzhafte Osterabende beschert. Zum 19. Mal trat das Ensemble auf.

In nur sechs Wochen intensiver Probenarbeit war der Stoff erarbeitet und der Schwank aufführungsreif. In zwei unterschiedlichen Bühnenbildern von Markus Romahn und seinen Helfern und in vielen typischen Requisiten wie Gobelins und Kachelofen spiegelte sich das Dorf Mühlingen bis an die hinterste Wand der vollbesetzten Halle. Neun komödiantisch veranlagte und begabte Laienschauspieler zeigten sich je nach Rolle in gezügelter, unbändiger oder auch gestelzter Spiellaune.

Immer nahe am Kern der Rollenfigur und immer im Humor des Publikums, das sich immer wieder mit stürmischem Szenenapplaus bei den Akteuren bedankte. Spielfreudig, textsicher, ausdrucksstark in Mimik, Gebärden, Körperhaltung und Sprache spielte und lebte die Theatergruppe. Allen voran die beiden Theaterseelen Cordula Romahn (als Steißbeiner Sofie) und Dietmar Wurst (de Steißbeiner Sepp) in den Hauptrollen. Zusammen mit Marliese Renner (die pfiffige weiße Steißbeiner Oma, begehrtes Fotomodel des Gastes aus Fernost) und dem neu der Gruppe angehörenden Johannes Fußnegger (Steißbeiners Sohn Rudi) stellen sie das Abbild der typischen bäuerlichen Gastfamilie, wenn auch vom höfischen Leben nicht Allzuviel einwirkte.

Doch, die Sofie hat das Sagen, der verschmitzte Bauer Sepp wirkt im Gemeinderat und Sohn Rudi muss sich der vermeintlichen Liebesattacken des Kusumi Takashima (ab dem zweiten Akt voller Spielfreude von Reinhard Traber komödiantisch ausgelebt) gegen seine geliebte Kellnerin Gretl (bodenständig Stefanie Riedmaier) erwehren. Der gerade frisch verliebte Gemeindediener Beni Schloderer ( Matthias Fladerer), der in seiner gespielten Einfalt die wahre Schönheit der Gemeinderätin Fräulein Mathilde Muck (Sabrina Stefan, beeindruckend und neu in der Truppe) hinter den altmodischen Röcken und der unvorteilhaften Brille sieht, wehrt sich handfest gegen den streichelnden Gast, der doch nur seine Fotos schießen will.

In diese Nebenhandlungen fällt auch die Rolle des Bürgermeisters und Wirtes Max Bachmeier, von Elmar Häusler auf den Punkt gebracht. Dass die Aufführungen ohne sicht- und hörbare Hänger über die Bühne gehen konnte, dafür sorgte Souffleuse Manuela Messmer. Und die vielen Helfer in Technik, Maske, Kartenvorverkauf, Werbung und Bewirtung durch den Musikverein, dessen Vorsitzender Markus Romahn auch ansagte und sich bedankte.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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