Lösungen gegen Verkehrsbehinderungen

»Rushhour« an den Schulen

Stockach. Schüler, die in Massen die Straßen überqueren. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Ältere Schüler, die mit dem Pkw vorfahren. Zu bestimmten Stoßzeiten herrscht vor der Grundschule in der Tuttlinger Straße und in der Dillstraße vor dem Schulzentrum in Stockach Chaos, Stau und Nervenkrieg. Darum wurde im Planungsausschuss des Gemeinderats über Lösungsmöglichkeiten diskutiert.

Die Quintessenz der Debatte: Die Verwaltung wird die Kosten ermitteln, die bei der versuchsweisen Aufstellung einer Ampel entstehen würden. Stadtrat Joachim Kramer (SPD) machte aus seinem Unmut ob dieses Vorgehens keinen Hehl: Die Probleme würden nur zu bestimmten Zeiten zu Schulbeginn und -ende auftreten, und die Behinderungen würden nur etwa eine Viertelstunde dauern, dann könne der Verkehr wieder zügig fließen. Während der Stoßzeiten könne der Schulbereich umfahren und gemieden werden oder man müsse eben eine Viertelstunde später losfahren.

»Rushhour« an den Schulen. Ja, so Bürgermeister Rainer Stolz im Ausschuss, er sehe das Problem, kenne aber keine vernünftige, zielgerichtete Lösung dafür. Eine Ampel würde längere Stehzeiten nach sich ziehen und damit bewirken, dass die Schüler die Straße eben fünf Meter von der Signalanlage entfernt überqueren würden. Auch eine Fußgängerbrücke hätte den gleichen Effekt: »Die Schüler setzen in der Nähe ihr vermeintliches Recht auf Überquerung der Straße durch.« Er halte die Aufstellung einer Ampel daher nicht für zielführend, würde sich einem entsprechenden Wunsch des Gremiums danach aber auch nicht verschließen: »Die Situation ist ein Ärgernis, aber die Schüler werden immer losgehen.«

- Simone Weiß