ÖPNV als Thema im Buchladen
Runder Tisch liebäugelt mit der "Mobility on Demand"
Stockach. Sonst ist der "Runde Tisch Mobilität" in Stockach eher eine kleine Runde, das Thema ÖPNV und in diesem Fall der Busverkehr zog dann doch mehr Interessierte an als erwartet. Und unter der Moderation von Henrike Bischoff, die selbst dem Verein „Klimakompetent Mobil“ angehört, wie auch einige der Gäste an diesem Abend bei "Bücher am Markt", konnten gleich zwei Fachmänner begrüßen, Nämlich Günther Fecht und Jörg Schmidtbauer, die mit ihren Bussen als Subunternehmer für den Verkehrsverbund Hegau-Bodensee (VHB) unterwegs sind und die auch das ÖPNV-System in den Randzeiten stellen. Die beiden sind freilich nur Dienstleister, die einen genau definierten Auftrag abwickeln müssten und für die Strecken bezahlt werden, sie unterwegs sind, wie in der Diskussion deutlich würde. Seit 2020 hatte der Landkreis ja selbst den Busverkehr neu gestaltet - und dabei viele Wünsche der Kommunen nach zusätzlichen Busverbindungen berücksichtigt, was damals mit großen Anlaufschwierigkeiten verbunden war.
Dass der Bus gerade für Pendler über die Landkreisgenze nicht die erste Wahl machten einige Statements deutlich. Da gebe es im aktuellen Angebot noch keine Alternative zum Auto. Auch über Optimierungen im Schülerverkehr wurde diskutiert, weil dieser doch sehr viele Kapazitäten bindet, weil alle Schulen ziemlich zur gleichen Zeit beginnen. Rund 2.000 SchülerInnen müssten so Morgens alle zur gleichen Zeit in Nellenburg-Gymansium und den Nellenburg Schulverbund, was doch für eine sehr angespannte Verkehrssituation rund um die Schule sorge. Günther Fecht sagte, dass es da schon viele Anläufe gegeben habe, das zu entzerren. Letztlich sei das ernsthaft angegangen worden, da die Zeitplanung in der Schule selbst auch schon sehr komplex sei.
Viel wurde an diesem Abend über das Modell "Mobility on Demand" gesprochen, mit dem viele Vertreter des Runden Tischs hier liebäugelten. Es wurde bei einem früheren Runden Tisch schon von einer Vertreterin aus Neustadt an der Weinstraße vorgestellt, wo bei rund 40.000 Einwohnern sich eine ganz gute Nachfrage entwickelt hatte. Bei diesem Modell bestellt man sich die Fahrt Per App, die dort genutzten Tesla-Fahrzeuge seien dann schnell beim Kunden und damit auch bald am Ziel. Hier im Landkreis gibt es zwar den Rufbus in Randzeiten, den muss man aber auch eine Stunde im Voraus bestellen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare