»Turncamp« des TVL: Disziplin mit Dauerlächeln
Ringe, Reck und Abenteuer
Reck, Ringe und Abenteuer
»Turncamp« des TVL: Disziplin mit Dauerlächeln
Drei saubere Flickflacks - und noch ein Salto hinterher. Kein Problem! Leicht, elegant, schwebend. Nur der Stand am Ende der Turnreihe ist nicht perfekt. Egal. Nochmals ran an die Matte! Nochmals probieren! So 100 bis 200 Mal muss das Ganze schon trainiert werden, bis es einigermaßen sitzt, erklärt Noel Weber - aber dann macht es noch mehr Spaß. Zähes Durchhaltevermögen und Disziplin, erklärt er, sind beim Turnen unerlässlich. Und die haben die 22 Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen acht und 21 Jahren, die in der Turnhalle bei der »Sernatingen-Schule« in Ludwigshafen ihre Übungen an Pferd, Barren, Boden, Ringen, Reck oder Schwebebalken machen. Alle sind hochmotiviert, so Noel Weber. Darum organisieren er, Bastian Schmid und weitere Mitglieder des Jugendvorstands des Turnvereins Ludwigshafen zum dritten Mal ein »Turncamp«.
Ein Hauch von Abenteuer ist mit dabei. Die jungen Sportler übernachten in den beiden Geräteräumen in der Turnhalle - auf gemütlichen Matratzen. Viel Power für Remmidemmi dürften sie abends eigentlich nicht mehr haben, denn das Programm ist straff: Wecken um 7.30 Uhr, zehn Minuten für‘s Frischmachen, eine Runde Jogging, Frühstück, 20 Minuten Pause, erste Trainingsrunde von 9 bis 12 Uhr und nachmittags noch mal eine von 14.30 bis 17 Uhr. Die Hälfte der Turner stammt aus den eigenen Reihen des TV Ludwigshafen, erläutert Noel Weber, die anderen 50 Prozent kommen aus Pfuhl bei Neu-Ulm in Bayern. Durch persönliche Kontakte und vereinsübergreifende Verbindungen sind diese Sportkameraden bisher bei allen »Turncamps« mit dabei gewesen. Und mit ihnen ist Rolandas Zaksauskas gekommen, der sympathische, litauische Nationaltrainer, der in Pfuhl lebt, trainiert und arbeitet.
Denn mit dem Turnervirus sind sie alle infiziert. »Auf die Daumen achten!«, rät Noel Weber während des Interviews ganz nebenbei einem jungen Sportler am Reck. Trainingsfortschritte und Erfolgserlebnisse stehen aber nicht im Vordergrund dieser fünf Tage von Mittwoch, 29. August, bis Sonntag, 2. September. Wichtig sind auch das Gemeinschaftsgefühl, der Zusammenhalt, der Spaß am Sport.
Noel Weber erinnert sich selbst gerne an die »Turncamps«, die er als junger Steppke miterlebt hat, und diese Erfahrungen wollte er seinen Vereinskameraden ebenfalls ermöglichen. Für ihn und die anderen vier Betreuer ist es ein 24-Stunden-Einsatz - aber sie machen ihn gern. Und auch der Nachwuchs ist voll bei der Sache. Obwohl es zum x-ten Mal wieder zurück an die Matte geht. Drei Flickflacks - und noch ein Salto dazu. Und der Stand ist nun perfekt.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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