Publikum feiert Markus Kapp in Stockach
Reise ans "Kapp der guten Hoffnung"

Markus Kapp konnte sich mit seiner Reise ans "Kapp der guten Hoffnung" zum Auftakt der Stockacher Kleinkunstreihe am Samstag im Bürgerhaus Adler-Post feiern lassen. | Foto: Fiedler
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  • Markus Kapp konnte sich mit seiner Reise ans "Kapp der guten Hoffnung" zum Auftakt der Stockacher Kleinkunstreihe am Samstag im Bürgerhaus Adler-Post feiern lassen.
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Stockach. Einen mitreißenden Auftakt nahm die Stockacher Kleinkunstreihe am Samstagabend mit einer Reise zum "Kapp der guten Hoffnung" mit dem Karlsruher Comedian Markus Kapp, der hier sozusagen ein "badisches Heimspiel" feiern konnte. Kapp gestand gleich zum Anfang, dass er ausgerechnet am selben Tag wie die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel Geburtstag habe. Irgendwie hätten beide ja 16 Jahre das Gleiche gemacht, nämlich Kabarett, wenn auch auf verschiedenen Bühnen.

Kapp, der auch studierter Diplomtheologe ist, entführte sein Publikum an Klavier und Ukulele, an der Gitarre und über eine "Loop-Station" auch mal als Sprechchor auf eine Reise hintersinniger Betrachtung. Als Zugabe hatte er gar noch Beerdigungslieder voller schwarzem Humor parat, in denen er im Gegensatz zu sonstigen Trauerfeiern Bezug auf die Verstorbenen nahm. Das sei ja bei üblichen Bestattungen sonst meist gar nicht der Fall. In Zeiten der Corona-Auftrittsverbote sei ihm diese Idee gekommen.

Zugabe zur Zugabe

Das Publikum feierte Kapp enthusiastisch und wollte noch Zugabe um Zugabe. Nun muss Kapp sicher nicht mehr "googeln", um herauszufinden, wo den Stockach liegt, wie er zu seiner Begrüßung noch gestand. Sein Aufruf war "Denken" und der Aufruf zu "Hoffnung", denn Denken sei ja auch wie "Google" nur noch viel krasser. Seine messerscharfe Kritik an der Kultur der "sozialen Medien" schlug sich in einem "Digital Tango" nieder, mit dem Zusatz, dass es inzwischen doch immer schwieriger werde, Pazifist zu sein. Er konnte sich auch manchen Seitenhieb auf die Kirche nicht verkneifen, die doch viele Kinderseelen zerstört habe und ging angesichts der nie endenden Blicke aufs Smartphone, selbst wenn man zu zweit am Tisch sitzt, in die Interpretation eines Songs "Jenseits von Reden". Weiter nahm er sich die "Bubbles" aufs Korn, in denen man zu allem eine Meinung habe, aber die anderen nicht hören wolle und verwies darauf, dass er zwar alles über "Alexa" wüsste, sie aber auch alles über ihn.

Ein toller Abend, der doch manchen Blick auf das täglich gelebte Kabarett von uns Menschen eröffnete. Und das hat in der spritzigen Weise seines Vortrags wirklich überzeugt, zumal Kapp sich auch schon auf die Wiederwahl Donald Trumps eingestellt hatte, mit einer Interpretation des Lindenberg--Songs "Komet", der ja zum zweiten Mal einschlägt, obwohl er schon gegangen ist. Und Kapp ist sich sicher, dass das aktuelle politische Kabarett in Berlin, das dann leider doch Ernst ist, bald viele neue Vorlagen an ihn liefert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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