Nichts für PS-Tempo-Junkies: Automobilslalom braucht Sensibilität
Pylonen werden umschmeichelt

Opelsportfreunde | Foto: Ausgezeichnet: Frank Karotsch vom Stadtsportverband (links) würdigte Automobilsportler Christian Engesser (Mitte), für den Alfred Haag die Laudatio hielt.
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  • Foto: Ausgezeichnet: Frank Karotsch vom Stadtsportverband (links) würdigte Automobilsportler Christian Engesser (Mitte), für den Alfred Haag die Laudatio hielt.
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Stockach. Augen zu und durch? Bei diesem Sport nicht empfehlenswert. Besser: »Augen auf und aufpassen!« Denn mit Durchpreschen, Holzhammermethode und reinem Siegeswillen geht hier gar nichts. Hier braucht‘s Fingerspitzengefühl, ein gutes Händchen für das Fahrzeug, Einfühlungsvermögen und PS-Sensibilität. Automobilslalom ist nichts für Raser und Tempo-Junkies. Auf einem Parcours mit einer Länge zwischen einem und zwei Kilometern müssen auf einer abgesperrten Strecke Hindernisse wie einzelne Pylonen, Tore, Gassen oder Pylonenfolgen schnell und fehlerfrei umfahren werden. Einer, der das in Perfektion beherrscht, ist Christian Engesser, der im Rahmen der Sportlerehrung der Stadt Stockach im Bürgerhaus »Adler Post« die Medaille des Stadtsportverbands erhielt.

Der Sieger des Hegau-Slaloms des AC Engen im September 2016 und Inhaber zahlreicher guter Platzierungen bei anderen Rennen lebt zwar in Überlingen, doch sein Verein, die Opel-Sportfahrer-Gemeinschaft Hegau-Bodensee, hat ihren Sitz in Stockach. Somit besteht ein lokaler Bezug, und Christian Engesser konnte von Stadt und Stadtsportverband ausgezeichnet werden. Und sein Laudator Alfred Haag nutzte die Gelegenheit, Sport und Verein mit Video, Folien und Worten vorzustellen.

Noch ein Pylon geschafft! Noch eine Gasse erfolgreich gemeistert! Noch ein Tor ungestreift umfahren! Der Zuschauer fiebert mit. Sitzt selbst am Steuer. Manövriert eigens das Auto. Das Video zum Automobilslalom zieht den Betrachter mitten hinein in das »abgefahrene« Geschehen. Gewertet werden bei diesem Sport verschiedene Fahrzeugklassen, für verschobene Pylonen oder ausgelassene Tore kassiert der Fahrer Zeitfehlerpunkte, und der Pkw-Lenker mit der schnellsten Zeit gewinnt. Vier aktive Motorsportler hat die Opel-Sportfahrer-Gemeinschaft bei 41 Mitgliedern in ihren Reihen, führte Alfred Haag bei der Sportlerehrung aus. 1973 von zehn Opel-Fans gegründet, sieht sich der Verein heute als regionaler Ortsclub des ADAC Südbaden. Die Sogwirkung der PS-Enthusiasten ist groß: »Das Einzugsgebiet reicht vom Deggenhauser Tal bis nach Singen und in die benachbarte Schweiz.«

Doch die Opel-Freunde drücken nicht nur fürs Privatvergnügen auf die Tube. Sie führen Motorsportveranstaltungen wie Automobilslaloms oder Orientierungsfahrten durch. Kümmern sich um »verkehrserziehende Maßnahmen«. Als Beispiele dafür nannte Alfred Haag Sicherheitstrainings für Autos und Motorräder, Fahrradturniere oder Jugend-Kart-Turniere. Hinzu kommt die Abhaltung von Clubveranstaltungen und Basisarbeit für den ADAC im Hegau-Bodenseeraum. Nicht mit Augen zu und durch. Hier gilt: »Augen auf und sensibel fahren!«

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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