Mitgliederzahlen gehen immer weiter zurück

Parkverein Stockach ist in schwerer Bedrängnis

Stockach. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses Stockach lieferte der Vorsitzende des Parkvereins, Hugo Lehmann, einen dringenden Appell an die Öffentlichkeit, den Verein durch Mitgliedschaften wieder zu stärken, denn er stehe vor einer sehr schweren Situation durch Mitgliederschwund, so dass er aktuell seinen Beitrag an die Stadtwerke Stockach nicht mehr erfüllen könnte. Lehmann blickte hier auch deutlich in Richtung des Gemeinderats, denn nach seinem Wissen seien auch zwei Drittel der Mitglieder dieses Gremiums keine Mitglieder von "Kostenloses Parken in Stockach e.V."

Der Verein ermöglicht, dass in Stockach die erste Stunde im Parkhaus am Hägerweg und auf den gebührenpflichtigen Parkplätzen der Stadt die erste halbe Stunde kostenfrei geparkt werden kann. Dafür hatte sich der 1998 gegründete Parkverein beim Bau des Parkhauses Hägerweg mit seiner Gründung 1998 damals verpflichtet, jährlich 30.000 D-Mark, heute 15.000 Euro an die Stadtwerke Stockach als Betreiber als Ausgleich zu entrichten. Dem könne der Verein nun schon mehrere Jahre nicht mehr nachkommen und es sei nur der Kulanz der Stadtwerke zu verdanken, dass die Stockacher Regelung, die ja Kunden und Besuchern hier entgegenkommen will, um die Stadt auch auf diesem Wege lebendig zu halten, nicht aufgehoben habe. „Die Stadtwerke Stockach müssen ihre Gewinnerzielungsabsicht auch gegenüber dem Finanzamt beweisen“, machte Bürgermeister Rainer Stolz in der Sitzung deutlich, dass es da durchaus Druck gibt.

Schuld daran ist laut Hugo Lehmann die Mitgliederentwicklung in dem damals als Ableger der seinerzeit noch aktigen HHG gegründeten Verein. Schon seit 2015 sei man nicht mehr in der Lage die nötigen Zahlen laut Vertrag zu erfüllen. Seit 2015 sei die Zahl der Mitglieder von 225 auf nun 155 gesunken. 75 gewerbliche Unternehmen aus der Innenstadt wie 79 Privatpersonen habe man im Verein, gerade die Privatpersonen dezimieren sich derzeit aus Altersgründen sehr stark. Man bekomme gerade noch etwas mehr als 10.000 Euro zusammen, gleichzeitig hätten sich die Einfahrten ins Parkhaus in den letzten drei Jahren von 80.000 auf 90.000 Euro verstärkt. In Stockach könne man immerhin ja auch noch für einen Euro die Stunde parken, was günstig sei, wenn man nur in die Nachbarschaft nach Bodman-Ludwigshafen schaue. „Wenn sich da nichts bewegt, ist das freie Parken in Stockach bald Geschichte“, unterstrich Hugo Lehmann den Ernst der Lage für den Verein. Deshalb möchte man nun auch offensiv in die Öffentlichkeit gehen.

In der Diskussion im Ausschuss gab es freilich durchaus geteilte Meinungen. Alice Engelhardt von der Grünen-Fraktion fragte sich, ob es noch zeitgemäß sei, Autoverkehr in die Stadt über solche Angebote zu locken. Ziel müsse doch eher sein, diesen im Sinne des Klimaschutzes zu vermeiden.
Der Parkverein informiert auf seiner Homepage über die Möglichkeit zur Mitgliedschaft.