Die Integrationsbeauftragte Laura Schümann bringt Unterstützer zusammen.

Orientierung und Hilfe für Neuankömmlinge

Stockach. Die Arbeit mit Migranten und Geflüchteten, die neu nach Stockach kommen und sich hier zurechtfinden müssen, steht bei ihr im Fokus. Seit 1. August ist Laura Schümann die Integrationsbeauftragte der Stadt Stockach.

Nach ihrem Studium der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen in Fulda war Schümann bereits im Jahr 2015 nach Stockach gekommen, nachdem ihr Lebensgefährte hier eine Anstellung gefunden habe. Dass sich dann für Sie selbst bei der Stadt Stockach eine Möglichkeit ergeben habe, ihre Expertise einzusetzen, sei ein Glücksfall gewesen. »Ich war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort«, sagt Schümann.

Nach dem Beginn ihrer Stelle als Integrationsbeauftragte für die Stadt Stockach habe sie zunächst die Strukturen der einzelnen Organisationen, die sich um Migranten und Geflüchtete in Stockach kümmerten, kennengelernt. Sie habe festgestellt, dass bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Institutionen ein starkes Interesse bestehe, sich gegenseitig auszutauschen. Daher werde sie nun ab Januar 2020 einen Arbeitskreis ins Leben rufen, der für die im Bereich Migration Tätigen eine Möglichkeit zur Information biete. Dies seien in Stockach unter anderem der Jugendmigrationsdienst und der Migrationsdienst der Caritas Singen, der soziale Dienst des Landkreises Konstanz, die Schulsozialarbeit der Stadt Stockach, der Verein Kulturbrücke Stockach e.V., die Bürgerstiftung Stockach als Unterstützer, die evangelische Kirche als Träger des Weltcafés sowie weitere Akteure. »Unser Ziel ist es, uns einmal im Quartal zu treffen, unsere Erfahrungen auszutauschen und praktische Probleme zu besprechen«, so Schümann.

Doch nicht nur »hinter den Kulissen« ist Laura Schümann in Stockach für Migranten, Geflüchtete und nach Stockach kommende Neubürger aus anderen EU-Ländern tätig. Es soll im kommenden Jahr eine Reihe von Vorträgen von Migranten für Migranten geben. Dabei sole im Mittelpunkt stehen, dass die Vortragenden einen ähnlichen Lebenshintergrund vorweisen können wie ihr Publikum.

Eine andere Perspektive soll dagegen bei einem Vortrag der IHK eingenommen werden: Die Spezialisten sollen Stockacher Unternehmern nahebringen, welche Probleme und Lösungsvorschläge es bei der Einstellung von Migranten zu diskutieren gibt. Hierbei können die örtlichen Unternehmer Fragen an die Profis der IHK richten.
»Jeder Fall, der in unserer Stadt betreut wird, ist individuell, es steht immer ein Einzelschicksal dahinter«, sagt Laura Schümann.
Sie hoffe, dass sie mit ihrer Arbeit Orientierung und Hilfe für diejenigen bieten könne, die neu in Stockach ankämen und sich hier zurechtfinden müssten. Dies fange bei der Sprache an und gehe von der Wohnungssuche bis zum Finden einer Arbeit - ganz abgesehen von einem oft ungeklärten Aufenthaltsstatus.

Worauf Laura Schümann in ihrer Arbeit besonderen Wert legt, ist, auf die Menschen vor Ort zugehenzukönnen. Sie wolle hierfür auch moderne technische Mittel zum Einsatz bringen: »Wir arbeiten gerade an einem Social-Media-Bereich, der Personen, die wir ansprechen müssen, unmittelbar erreicht. Hierbei handelt es sich laut Schümann um Facebook- und Instagram-Auftritte, um auf Termine hinzuweisen und Themenvorschläge an ihre Zielgruppen weiterzuleiten.

- Marius Lechler