Narren verlieren die Macht: Das planen die Kommunen
Obrigkeit übernimmt wieder das Zepter

Foto: Florian Zindeler wurde zum neuen Bürgermeister von Hohenfels gewählt. Er möchte einiges anpacken. swb-Bild: sw
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Raum Stockach (sw). Aschermittwoch. Die Narren verlieren die Macht, die politische Obrigkeit übernimmt wieder das Zepter. Und sie hat einiges vor. Was? Darüber befragte das WOCHENBLATT die Bürgermeister der Umlandgemeinden in der Raumschaft Stockach. Einzig Matthias Weckbach aus Bodman-Ludwigshafen war wohl krankheits- und fastnachtsbedingt trotz mehrfacher Nachfragen nicht für ein Statement zu erreichen.

Florian Zindeler, frisch gewählter Verwaltungschef von Hohenfels, möchte es anpacken: den DSL-Ausbau in Liggersdorf, Deutwang, Mindersdorf und im Kahlweg in Kalkofen, den Anschluss von Außenbereichsgehöften an den Abwasserkanal und die Sanierung von Gemeindeverbindungs- und Innerortsstraßen sowie gemeindlichen Einrichtungen. Die Erweiterung des Neubaugebiets »Röschberg II« wird ebenso auf der Agenda stehen wie ein Konzert zum 15-jährigen Bestehen der Jugendkapelle WiSeLi am Sonntag, 20. März. Weitere Highlights sind ein Schwimmbadfest im Naturbad in Kalkofen am Sonntag, 19. Juni, und das Jubiläumskonzert zum 40. Geburtstag des Hohenfels-Chors am Samstag, 22. Oktober, in der Hohenfelshalle.

Orsingen-Nenzingen möchte etwa 3,3 Millionen Euro investieren: »Alleine für den Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Orsingen und den Anbau an der Schule in Nenzingen sind etwa 1,9 Millionen Euro veranschlagt«, erklärt Bürgermeister Bernhard Volk. Weitere Posten sind die Dachsanierung der Aussegnungshalle in Orsingen, Küchensanierung und der Anbau eines Lagerraumes an die Kirnberghalle, die Weiterentwicklung des Sanierungsgebietes »Weiher« in Nenzingen sowie die Ausweisung und Erschließung des Baugebietes »Weiher II« in Nenzingen. Außerdem ist der erste Abschnitt der Sanierung der Rebberghalle ein wichtiges Projekt.

»Breitband« ist das alles beherrschende Stichwort in Mühlingen. Über vier Millionen Euro bei Zuschüssen von 2,523 Millionen Euro werden laut Bürgermeister Manfred Jüppner investiert: »Eine Maßnahme, die fast die gesamte Finanzkraft bindet«, erklärt der sparsame Verwaltungschef, der außerdem noch die Ausweisung neuer Wohnbaugebiete und das Dorfgemeinschaftshaus in Mainwangen in der Pipeline hat. Der baldige Baubeginn des Radwegs von Mühlingen nach Mühlweiler, die Arbeiten an der »Hinteren Steg« in Mainwangen für etwa 350.000 Euro und die Flüchtlingsunterbringung werden die Gemeinde zudem beschäftigen. 18 Schutzsuchende leben in der Kommune, bis zu 50 Personen sollen es im Laufe des Jahres werden. Privater Wohnraum sei bisher noch nicht angeboten worden, so Manfred Jüppner, notfalls müsse mit Unterstützung des Landkreises gebaut werden.

Das schnelle Internet DSL und der Breitbandausbau beschäftigen auch Eigeltingen, das hier eng mit Mühlingen zusammen- arbeitet. Laut Bürgermeister Alois Fritschi erhält seine Kommune für diese »Eisenbahnschienen der Zukunft« einen Zuschuss in Höhe von 3,46 Millionen Euro - das sei ein entscheidender Schritt für Eigeltingen und alle Ortsteile: »Im Herbst oder Winter 2017 soll das interkommunale Glasfasernetz in Betrieb gehen.« Weitere Vorhaben sind die Ausweisung von Gewerbeflächen sowie Ausbau und Erweiterung der naturwissenschaftlichen Lehrräume an der Gemeinschaftsschule für Kosten von etwa 600.000 Euro. Bereits beim Neujahresempfang hatte der Verwaltungschef angekündigt, dass wegen des Mammutprojekts DSL-Ausbau andere Vorhaben zurückgestellt werden müssen - Arbeiten an der Tudoburghalle in Honstetten etwa oder die Verbesserung des Bauhofs.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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