Stockacher Business-Talk bei "Kammerer Medical"
Nachhaltig arbeiten - und damit wachsen

Sie konnten viel Werbung für nachhaltiges Wirtschaften beim "Business Treff" der Stockacher Wirtschaftsförderung in der neuen Fabrik der "Kammerer Medical Group" machen: Wirtschaftsförderin Regina Schlecker, Exrtrem-Ausdauersportler Benedikt Hoffmann, Dr. Hans Steisslinger vom Terra Institut, Christopher und Uli Kammmerer, Bürgermeisterin Susen Katter, Alexander Gsell von der Sparkasse Hegau-Bodensee und der Stockacher Sebastian Scholze. | Foto: Fiedler
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  • Sie konnten viel Werbung für nachhaltiges Wirtschaften beim "Business Treff" der Stockacher Wirtschaftsförderung in der neuen Fabrik der "Kammerer Medical Group" machen: Wirtschaftsförderin Regina Schlecker, Exrtrem-Ausdauersportler Benedikt Hoffmann, Dr. Hans Steisslinger vom Terra Institut, Christopher und Uli Kammmerer, Bürgermeisterin Susen Katter, Alexander Gsell von der Sparkasse Hegau-Bodensee und der Stockacher Sebastian Scholze.
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Stockach. Sehr stark war der Zustrom beim inzwischen dritten Stockacher "Business Treff" am 25. April, denn mit dem Unternehmen "Kammerer Medical Group" stellte sich die bedeutendste Neuansiedlung am Wirtschaftsstandort Stockach vor, die hier im Gewerbegebiet Himmelreich es geschafft hatte, auch in "Hanglage" mehrere Standorte in der Region zu einem großen zentralen Fertigungszentrum zu vereinen - und hier schon bald weiter wachsen will.

"Wir sind sehr froh, dass sie hier zu uns gekommen sind", begrüßte Bürgermeisterin Susen Katter das Unternehmen, das in der ersten Phase hier 2023 die Produktion im Gewerbegebiet Himmelreich aufgenommen hatte, der als Standort gewählt wurde, weil zentraleren interkommunalen Gewerbegebiet Blumhof derzeit keine Flächen in diesen Dimensionen bereitstehen.

Wie man auf diesen Standort kommt, um hier als Familienunternehmen einen neuen Abschnitt der Unternehmensgeschichte zu beginnen, erläuterten in ihrer Präsentation Uli und Christopher Kammerer. Der Standort liege strategisch sehr günstig, und wenn man das weitere wirtschaftliche Umfeld betrachte, dann sei Stockach sehr gut gelegen, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften gehe und man zum Beispiel diese aus den Restrukturierungen von Firmen wie ZF in Friedrichshafen gewinnen zu können. Für das Unternehmen, das Geräte für den medizinischen und chirurgischen Bedarf, sogenannte "Soft-Grips" oder bereits Geräte, in die sogenannte "RFID-Tags" zu Dokumentation ihres Lebenszyklus eingebettet sind, oder die bereits digital "verlängert" sind, bei Messungen währen OPs zum Beispiel für die Messung von Knochendichten für Implantate herstellt und auch mit den Kunden entwickle, gehe es fast durchweg um langjährige Kooperationen über viele Jahre hinweg, sodass man hier auf einem sehr stabilen Boden arbeiten und weiter gedeihen könne. Das Unternehmen habe bis Ende letzten Jahres hier neben dem neuen Verwaltungs-Hauptsitz erst mal drei Produktions- und Logistikhalle erstellt, drei weitere Hallen sind sozusagen planerisch bereits vorbereitet in einem Gesamtkonzept, welches nach Bedarf schrittweise umgesetzt werden könne, informierten die beiden Geschäftsführer die Besucher des "Business-Treff". Aus den Einschnitten der "Corona Lockdowns" hat man hier viel gelernt: Die Hallenabschnitte ermöglichten im Notfall die Trennung voneinander, also die Schaffung von Abschnitten, um weiter arbeiten zu können, wenn etwa wieder Kontaktsperren eingeführt würden.
Und Nachhaltigkeit, steht für das Unternehmen in vielerlei Hinsicht im Plan: Mit Photovoltaik auf dem Dach, Zisterne unter dem Hof, Wärmepumpen zur Energiegewinnung und weiteren Details sieht der CO₂-Abdruck ganz gut aus.

Viele Aspekte der Nachhaltigkeit

Der ganze "Business Treff" stand ja unter der Überschrift "Nachhaltigkeit" mit weiteren Referaten. Ausdauersportler und Weltmeister Benedikt Hoffmann unterstrich die Bedeutung gesundheitlicher Prävention für die Unternehmen und jeden einzelnen. "Sitzen ist das neue Rauchen" stellte er fest, und dass der Anstieg der Ausfälle durch psychische Erkrankungen ernst genommen werden müsse und soziale Unterstützung benötige in einer Arbeitswelt, die mehr und mehr auf Leistung getrimmt sei. Gesundheitstage brächten den Unternehmen nicht viel, auch zur Mitarbeitergewinnung sei eine Entwicklung von "Wellbeing-Programmen" nötig. Nicht ohne Zufall hat die "Kammerer Medical Group" als Sponsor des hochklassigen Ausdauersportlers Hoffmann diesen für die Aktivierung der Sportangebote im Unternehmen engagiert.
Dr. Hans Steisslinger, als Mitarbeiter des internationalen "Terra Institute", der ja in der Region auch in manchen Projekten zu Mobilität und Klimawende aktiv ist, machte deutlich, dass Nachhaltigkeit einfach Pflicht wird und immer mehr in die Prozesse der Wirtschaft einwirkt, auch wenn so was dann als Bürokratie empfunden werde. Der Mensch habe sich ausgebreitet, leben über die Verhältnisse der Erde. Die im "Green Deal" der EU entwickelte Berichtspflicht sein die Folge davon, der Fahrplan erfasst dann auch in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Klein- und Mittelunternehmen, also den Mittelstand. Aber die seien auch für zwei Drittel der Treibhausemissionen der Industrie verantwortlich. Kompliziert wird es deswegen, weil die Unternehmen meist Glieder von Lieferketten sind, das "davor" und "danach" demzufolge auch mit in eine Klimabilanz einfließt.
Dass das Theme Nachhaltigkeit auch auf die Kreditwürdigkeit von Unternehmen eine wachsende Rolle spielt, darüber informierte Alexander Gsell von der Sparkasse Hegau-Bodensee in seinem Beitrag - auch wenn man gestehen müsse, in diesem Punkt noch etwas oberflächlich unterwegs zu sein. Allerdings geht es da durchaus bereits um ein Punkte-System.
Wirtschaftsförderin Regina Schlecker zeigte sich zufrieden mit der Resonanz wie dem gewaltigen Informationspaket, das hier an einem Nachmittag vermittelt werden konnte. Dafür dankten die Gäste mit viel Applaus und sehr intensiven Gesprächen beim "Come Together" im Betriebsrestaurant.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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